2245/J XXVI. GP

Eingelangt am 07.11.2018
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Anfrage

 

der Abgeordneten Josef Schellhorn, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für EU‚ Kunst‚ Kultur und Medien

betreffend neue Pläne fürs Haus der Geschichte

 

Nach der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz des Kulturministers Blümel betreffend der Zukunft des Hauses der Geschichte Österreichs (HdGÖ) am 24.10.2018 gibt es mehr offene als beantwortende Fragen. Das HdGÖ soll unter dem Arbeitstitel "Haus der Republik" in die Eigenständigkeit geführt und gleichzeitig an das Parlament angebunden werden. Die Subvention für 2019 wurde mit 1,5 Millionen Euro beziffert und zugesichert, die Standortfrage ist nach wie vor offen. Die neuesten Entwicklungen werfen insbesondere aufgrund des neuen Arbeitstitels einige Fragen auf, die geklärt werden müssen. Österreich braucht ein unabhängiges, selbstständiges und handlungsfähiges Haus der Geschichte, das die ganze Zeitgeschichte ab 1918 aufarbeitet und aufbreitet und nicht nur ein Haus der Republik, das die Jahre zwischen 1934 bis 1945 ausspart. Die regierende Politik darf sich dabei auf keinen Fall einmischen. Das erscheint jedoch sehr wahrscheinlich, wenn die Pläne des Ministers umgesetzt werden.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

 

1.    Wo wird das Haus der Geschichte Österreichs (HdGÖ) genau eingegliedert?

a.    Seit wann gibt es diese Überlegungen?

b.    Welche Ergebnisse der Evaluierung unterstützen diese Entscheidung?

c.    Warum wurde es nicht von Beginn an dort eingegliedert?

d.    Bekommt das HdGÖ dadurch einen neuen Standort?

                                  i.    Wenn ja, wo und warum?

                                ii.    Wenn ja, welche Kosten werden dadurch entstehen?

                               iii.    Wenn ja, innerhalb welchen Zeitraumes soll die Übersiedlung vonstatten gehen und wird es im Zuge dessen zu einer vorübergehenden Schließung kommen?

                               iv.    Wenn ja, welche zusätzlichen Kosten wird diese vorübergehende Schließung voraussichtlich verursachen?

2.    Sollte das HdGÖ beim Parlament eingegliedert werden, wie können Sie die wissenschaftliche Unabhängigkeit sicherstellen?

a.    Welche Kosten werden durch die Eingliederung entstehen?

3.    Welchen Namen soll das neue Haus der Geschichte tragen?

a.    Wieso bedarf es einer Umbenennung?

b.    Wer trifft die Entscheidung einer Umbenennung?

                                  i.    Wurde der wissenschaftliche Beirat in die Entscheidung mit einbezogen?

                                ii.    Wenn nein, warum nicht?

4.    Welchen historischen Zeitraum soll das Haus der Geschichte in Zukunft abdecken?

a.    Gibt es dadurch Verschiebungen bei den Inhalten des Hauses und betreffend der Ausstellungsschwerpunkte?

b.    Sollen die Jahre 1934 - 1945 nach wie vor essentieller Bestandteil der Aufbereitung der österreichische Zeitgeschichte sein?