2426/J XXVI. GP
Eingelangt am 12.12.2018
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Anfrage
der Abgeordneten Renate Gruber, Mag.
Maximilian Unterrainer
Genossinnen und Genossen
an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit
und Tourismus
betreffend Beschneiung, Klimawandel und Förderung
Beschneiungsanlagen sind seit Jahren ein selbstverständlicher Bestandteil vieler österreichischer Skigebiete. Um in der wirtschaftlich sehr wichtigen Wintersaison die Schneesicherheit gewährleisten zu können, setzen viele Betreiber von Seilbahnen und Skiliften auf den technischen Schnee aus Beschneiungsanlagen. Die umfangreiche technische Schneeproduktion bedingt einen hohen Wasser- und Energieverbrauch; 2017 waren rund 2/3 der Pistenflächen in Österreich technisch beschneibar.
Die ohnehin schwierige finanzielle Lage vieler Lift- und Seilbahnbetreiber und Wintersportgemeinden wird durch den Klimawandel verschärft - denn auch für die künstliche Beschneiung fehlen immer häufiger die kalten Temperaturen.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus nachstehende
Anfrage
1. Wieviel Prozent
aller Pisten in Österreich werden aktuell – gegliedert nach
Bundesländern – künstlich beschneit?
2. Wie viele technische
Beschneiungsanlagen sind im Einsatz und wie viele der bestehenden Beschneiungsanlagen
wurden in den letzten fünf Jahren in energieeffizientere Anlagen umgerüstet
bzw. an den Stand der Technik herangeführt (bitte nach Bundesländern
gegliedert anführen)? Gibt es dafür spezielle Förderungen bzw.
sind im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels spezielle Maßnahmen des
Bundes und/oder der Länder geplant?
3. Der
durchschnittliche jährliche Wasserverbrauch für die technische
Beschneiung wurde 2017 mit rund 3.000 m3 Wasser pro Hektar Piste angegeben. In
den ö. Skigebieten Österreichs gab es 2017 bereits ca. 420
Speicherbecken für die Beschneiung. Im Zuge der wasserrechtlichen
Bewilligung trifft die Betreiber eine jährliche Berichtspflicht über
die tatsächlich verschneite Wassermenge. Liegen Ihrem Ressort Daten
über die in den letzten 5 Jahren zur technischen Beschneiung verbrauchten
Wassermenge – gegliedert nach Bundesländern und Jahren– vor? Wie
viele Speicherteiche für die künstliche Beschneiung gibt es aktuell
in Österreich (aufgelistet nach Bundesländern)?
4. Wird die
Errichtung technischer Beschneiungsanlagen gefördert und wenn ja, aus
welchen Ansätzen? Anhand welcher Kriterien wird über die
Förderung von technischen Beschneiungsanlagen entschieden?
5. Wie hoch war der durchschnittliche
Energieaufwand (pro Jahr und Hektar) für die technische Beschneiung und
wie hat sich dieser Wert in den letzten 10 Jahren verändert?
6. 2012 wurde der Bedarf an
Wasser für Beschneiungszwecke mit 50 Mio m3 jährlich geschätzt.
Wie hat sich der Bedarf in den letzten 5 Jahren verändert? Wie hoch war
der Anteil an Trinkwasser, der für Zwecke der technischen Beschneiung in
den letzten 5 Jahren verwendet wurde (bitte nach Jahren gegliedert
anführen)?
7. Wie hoch waren 2017 die
jährlichen Investitionen für die technische Beschneiung (bitte nach
Bundesländern gegliedert anführen)? Wie hat sich dieser Wert in den
letzten 5 Jahren entwickelt (bitte nach Jahren gegliedert anführen)?
8. Technische Beschneiungsanlagen
sind kostspielig; viele Pistenbetreiber und Seilbahnunternehmer können die
Kosten für die Errichtung und den Betrieb nicht mehr alleine aufbringen. Wie
hoch waren 2017 die finanziellen Mittel aus dem Budget des Bundes, der Länder
bzw. der Gemeinden bzw. indirekte Subventionen für technische Beschneiungsanlagen?
Wie haben sich die Kosten in den letzten 5 Jahren entwickelt (bitte nach Jahren
gegliedert anführen)?
9. Wie steht Ihr Ressort zur Debatte zum Einsatz von Zusatzstoffen zur Erzeugung von technischem Schnee (zB "Snomax")?