2434/J XXVI. GP

Eingelangt am 13.12.2018
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Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Thomas Drozda

Genossinnen und Genossen

 

an den Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien

 

betreffend Bundesmuseencard

 

Der Kulturminister hat am 10. Dezember 2018 eine neue Bundesmuseencard vorgestellt. Noch am 28. November 2018 schien dieses Projekt vage. So wurde auf Antrag der Regierungsparteien im Kulturausschuss ein Entschließungsantrag beschlossen, der die genaue Ausgestaltung der Karte offenließ. Auch mehrmaliges Nachfragen von Seiten unterschiedlicher Abgeordneter beim Kulturminister förderte keine Details zu Tage, und das, obwohl die Kultursprecherin einer Regierungspartei bereits vor dem Ausschuss in einer Presseaussendung die Umsetzung angekündigt hatte. Die Regierungsparteien verwiesen an den Bundesminister für die Ausgestaltung und der Kulturminister gab an, es seien noch keine möglichen Modelle für eine „Bundesmuseencard“ durchgerechnet worden. Zwölf Tage später präsentierte der Bundesminister dann plötzlich die Karte mit genauen Angaben zu Preis, Gültigkeitskonditionen und eigener Homepage.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

Anfrage

 

1. Wie war es möglich, ein derart umfassendes Projekt, das eigentlich längerer Vorbereitungen und Gespräche bedarf, in so kurzer Zeit zwischen 28.11 und 10.12 zur Umsetzung zu bringen?

2. Wann wurden erstmals von Ihnen oder Ihrem Büro mit welchem Direktor/Direktorin eines Bundesmuseums Gespräche zu einer Bundesmuseencard (auch wenn das konkrete Modell vielleicht noch nicht feststand) geführt?

3. Wie setzten sich die Gespräche zu der Bundesmuseencard und ihrer Ausgestaltung zwischen Ihnen oder Ihrem Büro mit den MuseumsdirektorInnen fort (Bitte um Angabe, wann, wo, welche Gespräche jeweils stattfanden)?

4. Wie viele Gespräche zur Bundesmuseencard und ihrer Ausgestaltung fanden vor dem 28. November 2018 statt (bitte um Angabe, mit wem und wann)?

5. Welche Kosten erwarten Sie insgesamt für die Bundesmuseencard (bitte um Aufschlüsselung) und von wem werden sie übernommen (bitte um Aufschlüsselung)?

6. Wann und von wem wurde der Auftrag für die Homepage www.bundesmuseencard.at vergeben?

7. Wie hoch sind die Kosten der Erstellung und Wartung der Homepage und von wem werden sie getragen?

 

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8. Wer wurde mit der Erstellung der Homepage beauftragt und wer ist für den laufenden Betrieb zuständig?

9. Wie hoch sind die Kosten für eine gemeinsame Kassa-Software für die Bundesmuseen, die Voraussetzung für eine gemeinsame Bundesmuseenkarte ist, und von wem werden sie getragen?

10. Welche weiteren Kosten fallen in Zusammenhang mit der Bundesmuseenkarte an und von wem werden sie getragen (z.B. Grafik, Produktion der Karten, Bewerbung, Folder etc.)?

11. Im Kulturausschuss habe Sie betont, dass unterschiedliche Modelle zur Bundesmuseencard erst durchgerechnet werden müssten. Welche Modelle wurden hier wann durchgerechnet?

12. Wurden Berechnungen zu einer Bundesmuseencard bereits vor dem 28. November angestellt?

13. Welche Kosten hätten die anderen von Ihnen durchgerechneten Modelle verursacht (bitte um Aufschlüsselung)?

14. Aufgrund welcher Berechnungen und Überlegungen hat sich das beschlossene gegenüber anderen Modellen durchgesetzt?

15. Hat man eine allgemeine Jahreskarte für alle Museen (inklusive der Nebenhäuser) mit unbegrenztem Eintritt, wie sie bis zum Jahre 2000 existierte und auch in anderen Ländern üblich ist, in Betracht gezogen?

          15a. Wenn nein, warum nicht?

16. Welche Kosten wären für eine solche „echte“ Jahreskarte angefallen?

17. Hat man sich im Zuge der Umsetzung der Bundesmuseencard auch mit internationalen, bereits bestehenden Modellen auseinandergesetzt?

          17a. Wenn ja, mit welchen?

          17b. Wenn nein, wieso nicht?

18. Welche Kosten wären für eine Lösung wie in London – freier Eintritt in alle Dauerausstellungen der Bundesmuseen – angefallen?

19. Welche Kosten müssten für eine Museumskarte wie in den Niederlanden, wo Ortsansässige 400 Museen landesweit um einen Preis von 59,90 Euro jährlich besuchen können, veranschlagt werden?

20. Für welche Zielgruppe ist die „Bundesmuseencard“ hauptsächlich gedacht?

21. Auf Grund welcher Überlegungen kommen sie zu der Annahme, dass die Bundesmuseencard vor allem für diese Zielgruppe von Interesse ist?