2761/J XXVI. GP

Eingelangt am 30.01.2019
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

des Abgeordneten Mag. Unterrainer, Genosinnen und Genossen,

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz

 

 

betreffend Arbeitsbedingungen bzw. Gesundheitsgefährdung für KöchInnen

 

 

Der Arzt Sindre Rabben Svedahl ist in seiner Dissertation der Frage nachgegangen, ob die Arbeitsbedingungen in professionellen Küchen von Restaurants und der Hotellerie eine Gesundheitsgefährdung für KöchInnen darstellen. Die wissenschaftliche Datenerhebung umfasste 900 KöchInnen, die ihre Ausbildung zwischen 1988 und 2008 abgeschlossen hatten. Die Befragung erfolgte im Jahre 2010. Das Ergebnis seiner Studien war die Bestätigung der Vorlage einer eindeutigen Gefährdung.

 

Aufgrund der vorliegenden Studie ergibt sich ein klarer Zusammenhang zwischen Kochdämpfen und Bronchitis. 17% jener Personen, die noch immer in ihrem erlernten Beruf arbeiteten, berichteten von Atembeschwerden bei der Arbeit. Mehr als ein Viertel von dieser Gruppe gab dabei an, dass sie diese Beschwerden täglich verspürten.

 

Fakt ist, dass für jene Personen, die mehr als 50% ihrer Arbeitszeit Lebensmitteln braten, sich das Risiko für eine chronische Bronchitis um den Faktor 2,5 erhöht.

 

Es ist davon auszugehen, dass für Österreich und den hier arbeitenden KöchInnen ein ähnliches Risiko besteht.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigen Abgeordneten an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz folgende

 

ANFRAGE

1.    Wird von Ihnen, aufgrund der medizinischen Studien, eine ähnliche medizinische Studie für in Österreich arbeitende Köchinnen und Köche beabsichtigt?

a.   Wenn ja, wann und in welchem Umfang?

b.   Wenn nein, warum nicht?

2.  Welche Maßnahmen wurden und/oder werden von Ihnen gesetzt (werden), um die Sicherheit und die Gesundheit der KöchInnen zu erhöhen?

3.  Wurden vom Gesundheitsministerium arbeitsmedizinische Daten für einzelne Berufsgruppen erhoben? (Bitte um eine detaillierte Auflistung)

4.  Werden von Ihnen arbeitsmedizinische Informationskampagnen für die Gastronomie und speziell für KöchInnen angepeilt?

a.   Wenn ja, wann und in welchem Umfang?

b.   Wenn nein, warum nicht?

5.  Gibt es spezielle Angebote für Köchinnen und Köche, die, aufgrund der hohen gesundheitlichen Belastung durch ihren Beruf, eine Umschulung anstreben?

6.  Gibt es spezielle arbeitsmedizinische Informationsmöglichkeiten für weibliche und männliche Koch-Lehrlinge?

7.  Welche Maßnahmen haben Sie insgesamt gegen lungenschädigende Umgebungsfaktoren in der Gastronomie und Hotellerie gesetzt, bzw. sind von Ihnen in Auftrag gegeben worden? (Bitte um eine detaillierte Auflistung mit genauen Umsetzungsplänen und diesbezüglichen Zeitangaben)