2795/J XXVI. GP

Eingelangt am 08.02.2019
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Anfrage

 

der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus

betreffend Umweltbelastung durch Kunstrasenplätze

 

Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen in Europa weisen auf eine immense Umweltbelastung durch Kunststoffgranulat sowie Plastikabrieb durch Kunstrasensportplätze hin. So gelangen alleine in Norwegen jährlich bis zu 3000 Tonnen Kunststoffe bzw. (Mikro-)Plastik in die Umwelt, was Kunstrasenplätze (nach Autoreifenabrieb) dort zur zweitgrößten Quelle von Mikroplastik in Boden und Wasser macht. Untersuchungen in den Niederlanden, Deutschland und dem Vereinigten Königreich kommen zu ähnlichen Ergebnissen, zusätzlich wird hier die ungelöste Problematik der Entsorgung bzw. Wiederverwertung derartiger Sportplätze aufgezeigt.

In Österreich gibt es alleine für den Ligabetrieb im Fußball (laut Angaben der Landesfußballverbände) hunderte Kunstrasensportplätze unterschiedlichen Alters, welche möglicherweise eine signifikante Quelle von Mikroplastik in österreichischen Böden und Gewässern darstellen.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

1.    Untersucht das BMNT bzw. das Umweltbundesamt die potentielle Umweltbelastung durch Kunststoffsportplätze in Österreich?
a. Wenn ja, wie und durch wen wird diese Problematik untersucht?
b. Wann und wie werden die Ergebnisse einer derartigen Untersuchung veröffentlicht?
c. Wenn nicht, warum wurde diese Problematik bisher nicht untersucht? Plant das BMNT eine diesbezügliche Untersuchung? Wie und durch wen wird diese Problematik untersucht werden?
d. Wenn eine derartige Untersuchung nicht geplant ist, warum hält das BMNT diese Problematik für nicht untersuchenswert?

2.    Was sind die derzeitigen Rechtsgrundlagen für das Recycling bzw. Entsorgen von Kunstrasensportplätzen in Österreich?

3.    Wie viele Tonnen Kunststoffmüll fallen so in Österreich an? Welcher Anteil davon wird wie entsorgt?