3313/J XXVI. GP

Eingelangt am 11.04.2019
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Ing. Maurice Androsch,

Genossinnen und Genossen

an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus

betreffend Erhalt einer gesicherten Seeadlerpopulation in Österreich

 

In der Waidhofner Ausgabe der Niederösterreichischen Nachrichten wurde unter dem Titel „Seltener Seeadler wurde vergiftet“ berichtet, dass am 24. Jänner in Rabersreith, Bezirk Waidhofen an der Thaya, Niederösterreich, ein vergifteter Seeadler aufgefunden wurde.[1] Dies ist kein Einzelfall.

Wie diverse Medien berichten, wurde auch in Zistersdorf, Bezirk Gänserndorf, Niederösterreich, ein Seeadler vergiftet.[2]

Aus den Medienberichten geht hervor, dass aktuell nur noch 35 Brutpaare in Österreich existieren.

 

Aus diesem Grund stellen die unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus folgende

 

Anfrage:

 

1.      Wie viele Seeadler gibt es aktuell (im Jahresschnitt) in Österreich?

2.      In welchen Bundesländern gibt es Seeadler? (Angabe nach Bundesländern und Stückzahl)

3.      Wie viele Brutpaare sind aktuell in Österreich vorhanden?

4.      In welchen Bundesländern sind Brutpaare bekannt? (Angabe nach Bundesland und Anzahl der Brutpaare)

5.      Wie entwickelte sich die Seeadlerpopulation seit 2008 in Österreich?

6.      Gibt es ein Monitoring in Bezug auf die Seeadlerpopulation in Österreich?

a.      Wenn ja – was ist der Inhalt des Monitorings?

b.      Wenn ja – wer ist für das Monitoring verantwortlich?

c.       Wenn ja – wer hat Zugang zu den Daten des Monitorings?

d.      Wenn nein- warum nicht?

7.      Sind Ihnen außer den beiden bekannten Vergiftungsfällen weitere derartige Fälle in Österreich bekannt?

a.      Wenn ja – welche Fälle sind Ihnen bekannt? (Aufgeschlüsselt nach Bundesländern und Anzahl der Tiere)

8.      Wie wirken sich die bekanntgewordenen Vergiftungsfälle von Seeadlern auf die Population aus?

9.      Was sind die Haupttodesursachen von Seeadlern in Österreich? (Reihung nach Häufigkeit)

10.  Gibt es ein Schutzprogramm für Seeadler in Österreich?

a.      Wenn ja – wann wurde dieses erstellt?

b.      Wenn ja – wann wurde dieses evaluiert?

c.       Wenn ja – was ist der Inhalt dieses Programms?

d.      Wenn nein – warum nicht?

11.   Welche Maßnahmen setzen Sie, um den Schutz der Seeadler in Österreich zu gewährleisten?

12.   Welche Maßnahmen werden durch das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus gesetzt, um den Lebensraum für Seeadler zu verbessern?

13.   Gibt es grenzüberschreitende Projekte zum Schutz von Seeadlern?

a.      Wenn ja – welche Projekte und mit welchen Staaten?

b.      Wenn nein – warum nicht?

14.  Gibt es Daten, wie sich Insektizide und andere chemisch-synthetische Pestizide auf die Seeadlerpopulation auswirken?

15.  Wie hoch waren die Ausgaben ihres Ministeriums zum Schutz des Seeadlers seit 2008? (Aufgeschlüsselt je nach Jahren)

16.   Welche Organisationen, Institutionen und Projekte, die sich dem Schutz der Seeadler widmen, werden von Seiten des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus 2018 und 2019 finanziell unterstützt?

17.  Auf der Website Ihres Ministeriums ist die Rede davon, dass die letzte bekannte Vergiftung im Jahr 2013 erfolgte[3]. Werden sie diese Information auf Grund der jüngsten Ereignisse aktualisieren lassen?

 

 

 



[1] Vgl. NÖN, Ausgabe Waidhofen/Thaya, Nr. 14, S. 22/23.

[2] Vgl. https://noe.orf.at/news/stories/2969771/, Stand 8.4.2019.

[3] https://www.bmnt.gv.at/umwelt/natur-artenschutz/vielfaltleben/schutzprojekte/seeadler.html