3486/J XXVI. GP

Eingelangt am 07.05.2019
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Nurten Yilmaz,

Genossinnen und Genossen

an den Bundeskanzler

betreffend Fotobuch der österreichischen Ratspräsidentschaft

Die EU-Ratspräsidentschaft hat den Österreicherinnen und Österreichern mit 96,5 Millionen Euro fast doppelt so viel gekostet wie ursprünglich von der Regierung angekündigt (Online- Kurier, 18.3.). Damit diese „Spar-Präsidentschaft" (Bundeskanzler Kurz) den Regierungsmitgliedern auch in netter Erinnerung bleibt, hat man sich ein Fotobuch anfertigen lassen, das auf 150 Seiten einen Einblick visueller Natur in die Präsidentschaft liefern soll. Weitgehend frei von Text - nur ein paar Tweets von ausschließlich konservativen und rechten PolitikerInnen zieren das Werk - wird in der Publikation „EU2018.at - Austrian Presidency of the Council of the European Union" nur 32 mal der österreichische Bundeskanzler abgelichtet. Was an sich ein informativer Bericht über die Tätigkeiten im Rahmen der österreichischen Ratspräsidentschaft sein könnte, entpuppt sich beim Durchblättern als zweckfreie Selbstbespiegelung, die vielleicht über die mangelnden inhaltlichen Fortschritte im Rahmen der Präsidentschaft hinwegtäuschen soll, aber jedenfalls zu den ausufernden Kosten der Präsidentschaft beigetragen hat.


Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundeskanzler nachstehende

Anfrage:

1. Wie hoch ist die Auflage des Fotobuches?

2. Wie viel hat die Produktion des Fotobuches insgesamt gekostet?

3. Warum wurde das Fotobuch überhaupt produziert? Was war und ist sein Zweck?

4. Wann begannen die Arbeiten an dem Fotobuch? Wann wurde es fertiggestellt?

5. Als Design-Verantwortliche wird beim Impressum das „BKA Design / Austrian Presidency of the Council of the European Union" angegeben.

a.       Wie viele Menschen waren im Zeitraum der Ratspräsidentschaft für das Design zuständig?

b.      Wie viel Geld wurde für diese Stellen im Laufe der gesamten Ratspräsidentschaft ausgegeben?

c.       Für welche Publikationen waren die dort angestellten Menschen außerdem noch zuständig?

d.      Wie viel hat das Design dieser Publikation gekostet?

e.      Weshalb musste die Bildbearbeitung an Pixelstorm ausgelagert werden? Wie viel Geld hat diese externe Bearbeitung gekostet?

f.        Wie viel hat der Druck des Fotobuches bei der Firma Gerin Druck GmbH gekostet?

g.       Welche zusätzlichen externen Leistungen wurden vom BKA zugekauft um dieses Fotobuch zu erstellen? Falls ja, was haben diese gekostet?

6. Wurde das Coverfoto vom BMLV kostenlos zur Verfügung gestellt? Falls nein, wie viel

haben Sie dem BMLV gezahlt? Wie viel hat die Fotografin erhalten?

7. Wurde das Foto der Schladminger Tauern (S. 146-147) vom BMLV kostenlos zur

Verfügung gestellt? Falls nein, wie viel haben Sie dem BMLV dafür gezahlt? Wie viel
hat die Fotografin erhalten?

8. Wie viel Geld hat der Zukauf des Fotos vom Dachstein von Österreich

Werbung/Sebastian Stiphout gekostet (S. 144-145)?

9. Es werden im Impressum des Fotobuches zahlreiche FotografInnen angeführt:

a.       Wie viele von den angeführten FotografInnen zählen zum fixen FotografInnenteam des BKA? Wie hoch belaufen sich hier die monatlichen Kosten?

b.      Wie viele sind auf Honorarnotenbasis angestellt? Wie hoch waren hier die Kosten pro Monat während der Ratspräsidentschaft (aufgeschlüsselt)?

c.       Wie viele Fotos wurden für das Fotobuch sonst noch zugekauft? Bitte schlüsseln Sie auf, wieviel jedes zugekaufte Foto gekostet hat.

10. Es werden auf Seite 150 des Fotobuches diverse Pins dargestellt.

a.       In wie vielen Ausführungen wurden die Pins angefertigt?

b.      Wie hoch war die Auflage für jede einzelne Version des Pins?

c.        Wie hoch waren die Kosten der Pin-Produktion für jede einzelne Version?

d.      Wie viel Geld wurde insgesamt für die Pins ausgegeben?

11. Wieviel wurde für das Gesamtdesign der österreichischen Ratspräsidentschaft ausgegeben?

12. Wer war für die Produktion dieses Fotobuches im BKA verantwortlich? Wer hatte die
Idee dazu?

13. Wo wurde das Fotobuch schlussendlich verteilt und ausgegeben?

14. Nach welchen Kriterien wurden die AdressantInnen ausgewählt? Wer hat
entschieden, welche Einrichtungen das Fotobuch erhalten sollen?

15. Wie viele Personen haben das Fotobuch erhalten? Wurde es diesen Personen zum
Kauf angeboten oder wurde es gratis verteilt?

16. Wurde es auch versendet? Wenn ja, in welcher Auflage? Wie hoch waren die Versandkosten?

17. Wurde und wird das Fotobuch nur vom BKA verteilt oder wurde es auch den anderen Ministerien zu Verteilzwecken übergeben? Falls zweiteres, wie hoch war das
Kontingent vom jeweiligen Ministerium (bitte auflschlüsseln)? Welchen Beitrag
haben die anderen Ministerien -falls überhaupt -für das Fotobuch geleistet?

18. Wird das Fotobuch beworben? Wenn ja, wo und in welchem Umfang?

19. Wurden alle produzierten Fotobücher ausgegeben oder gibt es noch welche? Falls
zweiteres: Wo können sich interessierte BürgerInnen das von ihnen finanzierte
Fotobuch (kostenfrei) abholen?

20. Ist das Fotobuch auch in den Handel gekommen? Falls ja, zu welchem Preis kann es
von interessierten BürgerInnen erworben werden?

21. Warum wird das Fotobuch nicht auf der Homepage der Ratspräsidentschaft
(eu2018.at) erwähnt oder zum Download angeboten?

22. In welchem Budgetposten ist das Fotobuch erfasst?

23. Nach welchen Kriterien ist die Auswahl der Zitate im Fotobuch erfolgt?

24. Wurde das Fotobuch auch in andere Sprachen übersetzt? Gibt es eine Version in
deutscher Sprache?