11.38
Abgeordneter Josef Muchitsch (SPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzte Damen und Herren! Ich möchte gleich auf die Ausführungen des Kollegen Nehammer eingehen.
All diese Menschen, die jetzt in der Langzeitarbeitslosigkeit stecken, das heißt, über zwölf Monate keinen Job mehr gefunden haben – es sind in Österreich knapp über 50 000 –, sind beim AMS geparkt, und all diese Menschen haben diese Qualifizierungsmaßnahmen schon absolviert. All diese Menschen haben aus eigener Initiative versucht, einen Job zu finden. Wir kennen viele Beispiele, etwa jenes einer langzeitarbeitslosen Frau aus Wien, die 137 Bewerbungen geschickt hat, schon alles hinsichtlich Qualifizierungsmaßnahmen versucht hat: Keine einzige Bewerbung war erfolgreich, und nur auf ein Drittel dieser Bewerbungen hat sie überhaupt eine Rückantwort bekommen. Das zeigt, dass man ein bisschen mehr tun muss, als zu qualifizieren; deshalb rechnet sich diese Beschäftigungsaktion 20 000. (Beifall bei der SPÖ.)
Wir haben uns da ganz genau und behutsam mit der ÖVP geeinigt: Wir haben dieses Pilotprojekt 20 000 für Langzeitarbeitslose 50 plus in elf Bezirken gestartet. Schon nach fünf Monaten haben es 1 537 Menschen geschafft, in einen Job zu kommen. Die Briefe, die wir diesbezüglich erhalten, sind durchaus positiv. Diese Menschen sagen Danke dafür, dass sie wieder einen Job haben, Danke dafür, dass sie sich etwas leisten können, Danke dafür, dass sie wieder mehr Stellenwert in der Gesellschaft haben, und deswegen gilt es, dieses Modell nicht nur weiter zu beobachten, sondern auch auszubauen.
Das ist genau das, was unser Bundeskanzler immer gesagt hat und was sich schon jetzt, nach nur fünf Monaten Pilotversuch, bestätigt. Das schönste Beispiel kommt aus dem Bezirk Voitsberg: Die Langzeitarbeitslosigkeit 50 plus ist über dieses Modell um 45 Prozent gesenkt worden – um 45 Prozent! (Beifall bei der SPÖ.)
Ich bedanke mich bei allen Gemeinden und bei allen gemeinnützigen Trägervereinen, die diesen Menschen die Chance geben, wieder einen Job zu finden. Ich sage Ihnen auch: Die unbefristete Fortsetzung dieser Beschäftigungsaktion 20 000 gehört gesichert, damit es auch für jene, die Jobs für diese Menschen anbieten, die Sicherheit gibt, dass das nicht nur eine kurzfristige Aktion war, sondern dass das weiterläuft.
Ich bedanke mich auch bei allen Damen und Herren, die uns ihre Sicht zukommen lassen, die uns schriftlich mitteilen, wie es ihnen geht. Ich appelliere an alle hier im Hohen Haus, diese Menschen auch weiterhin zu unterstützen. Die Beschäftigungsaktion 20 000 ist gut, sie rechnet sich, die Betroffenen sagen Danke, die Gemeinden profitieren, und wichtig ist vor allem, dass wir uns rechtzeitig damit befassen, die passiven Mittel aus der Arbeitsmarktförderung zur Verfügung zu stellen.
Ich bedanke mich bei unserem Sozialminister für den Mut und die Hartnäckigkeit, die er eingebracht hat, bei unserem Bundeskanzler und bei allen anderen, die dieses Projekt mitgetragen haben. Jetzt gilt es, es auszubauen – nicht bremsen, sondern mehr Geschwindigkeit aufnehmen und es noch verbessern! – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
11.42
Präsidentin Elisabeth Köstinger: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Lugar. – Bitte.