Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll2. Sitzung, 13. Dezember 2017 / Seite 36

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in meine Ausschüsse, dann werde ich ihm das Faktum, das er vertreten hat, bei jedem Ausschuss unter die Nase reiben.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie sehen, meine Nase ist nicht zu klein, das ist ein ambitioniertes Unterfangen, aber, Herr Kollege Loacker, das, worauf ich mich wirklich freue, ist, dass wir gemeinsam im Ausschuss um dieses Mehr, um die bessere Idee ringen. Was ich Ihnen hier versprechen möchte: Ich werde es mit Wertschätzung und auf Augenhöhe tun.

Wenn wir es dann gemeinsam schaffen, aus dem gut Gemeinten auch etwas Gutes für die Betroffenen – für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Land, die eine Chance, ein Recht darauf haben sollen, dass sie ein selbstbestimmtes, würde­volles Leben führen – zu machen, dann ist das für mich der schönste Ausdruck der parlamentarischen Demokratie. Auf diese gemeinsame Arbeit freue ich mich. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Bernhard.)

11.38


Präsidentin Elisabeth Köstinger: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Muchitsch, für 4 Minuten. – Bitte.

 


11.38.53

Abgeordneter Josef Muchitsch (SPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzte Damen und Herren! Ich möchte gleich auf die Ausführungen des Kollegen Nehammer eingehen.

All diese Menschen, die jetzt in der Langzeitarbeitslosigkeit stecken, das heißt, über zwölf Monate keinen Job mehr gefunden haben – es sind in Österreich knapp über 50 000 –, sind beim AMS geparkt, und all diese Menschen haben diese Qualifizie­rungs­maßnahmen schon absolviert. All diese Menschen haben aus eigener Initiative versucht, einen Job zu finden. Wir kennen viele Beispiele, etwa jenes einer langzeitar­beits­losen Frau aus Wien, die 137 Bewerbungen geschickt hat, schon alles hinsichtlich Qualifizierungsmaßnahmen versucht hat: Keine einzige Bewerbung war erfolgreich, und nur auf ein Drittel dieser Bewerbungen hat sie überhaupt eine Rückantwort bekommen. Das zeigt, dass man ein bisschen mehr tun muss, als zu qualifizieren; deshalb rechnet sich diese Beschäftigungsaktion 20 000. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir haben uns da ganz genau und behutsam mit der ÖVP geeinigt: Wir haben dieses Pilotprojekt 20 000 für Langzeitarbeitslose 50 plus in elf Bezirken gestartet. Schon nach fünf Monaten haben es 1 537 Menschen geschafft, in einen Job zu kommen. Die Briefe, die wir diesbezüglich erhalten, sind durchaus positiv. Diese Menschen sagen Danke dafür, dass sie wieder einen Job haben, Danke dafür, dass sie sich etwas leisten können, Danke dafür, dass sie wieder mehr Stellenwert in der Gesellschaft haben, und deswegen gilt es, dieses Modell nicht nur weiter zu beobachten, sondern auch auszubauen.

Das ist genau das, was unser Bundeskanzler immer gesagt hat und was sich schon jetzt, nach nur fünf Monaten Pilotversuch, bestätigt. Das schönste Beispiel kommt aus dem Bezirk Voitsberg: Die Langzeitarbeitslosigkeit 50 plus ist über dieses Modell um 45 Prozent gesenkt worden – um 45 Prozent! (Beifall bei der SPÖ.)

Ich bedanke mich bei allen Gemeinden und bei allen gemeinnützigen Trägervereinen, die diesen Menschen die Chance geben, wieder einen Job zu finden. Ich sage Ihnen auch: Die unbefristete Fortsetzung dieser Beschäftigungsaktion 20 000 gehört ge­sichert, damit es auch für jene, die Jobs für diese Menschen anbieten, die Sicherheit gibt, dass das nicht nur eine kurzfristige Aktion war, sondern dass das weiterläuft.

Ich bedanke mich auch bei allen Damen und Herren, die uns ihre Sicht zukommen lassen, die uns schriftlich mitteilen, wie es ihnen geht. Ich appelliere an alle hier im Hohen Haus, diese Menschen auch weiterhin zu unterstützen. Die Beschäftigungs-


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