0.40

Abgeordneter Johann Rädler (ÖVP): Frau Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Vize­kanzler! Neue Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Guten Morgen! (Heiterkeit bei ÖVP und FPÖ.) Ein guter Morgen beginnt mit einer guten neuen Regierung, mit ei­nem guten Stil, mit einem neuen Stil, nämlich mit qualifizierten Zwischenrufen. (Heiter­keit und Beifall bei ÖVP, FPÖ und NEOS.) Er beginnt auch mit einer neuen Ehr­lichkeit – mit einer neuen Ehrlichkeit in den eigenen Reihen. (Abg. Haider: Hö!) Es ist auch angebracht, Richtigstellungen betreffend Redebeiträge von eigenen Klubkollegen vorzunehmen. Das betrifft Kollegen Gerstl.

Ich stelle richtig: Er hat von dieser Stelle aus behauptet, dass Kollege Wittmann schon einmal sachlicher war. (Heiterkeit bei ÖVP, FPÖ und NEOS.) Kollege Wittmann – ist er heute da? – war noch nie sachlicher. Er hat seine Rolle in der Verliererpartei gefunden, denn dort braucht man Leute wie Peter Wittmann – den geborenen Verlierer. (Rufe bei der SPÖ: Zur Sache!)

Er hat seine Position - - (Abg. Schieder: Zur Sache!) – Das ist Sache bei der SPÖ, auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, Herr Kollege Schieder. Peter Wittmann hat den Bürgermeistersessel in Wiener Neustadt verloren. Er hat den Staatssekretärposten verloren. Er hat sieben Gemeinden verloren. Er hat die Mehrheit der - - (Abg. Kuntzl: Zur Sache!)

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Herr Abgeordneter, so nett Ihre Ausdrücke und Zwi­schenrufe sonst sind, bitte ich Sie jetzt aber, zur Sache zu kommen.

Abgeordneter Johann Rädler (fortsetzend): Es ist noch nicht aus, er hat noch mehr verloren (Abg. Rosenkranz: Wittmann wird eh gewählt! Er steht ja im Antrag!), wir wol­len jetzt nicht darauf eingehen; aber seine Rede gestern und seine Rede heute haben mich dazu gezwungen, darauf zu verweisen, wie das wirklich ist.

Aber zur Sache – denn das war nicht sachlich –: Da gibt es heute noch die Wahl von 25 Ausschussfunktionen. (Abg. Jarolim: Toller Umgang!) Sie haben die Unterlage vor sich liegen. – Herr Jarolim, hören Sie einmal zu! (Heiterkeit bei der SPÖ.) Schauen Sie, 175 Funktionen werden da bestellt; Sie werden auch eine übernehmen, nehme ich an. Ich bin seit 40 Jahren in der Kommunalpolitik, und als Bürgermeister bin ich es ge­wohnt, dass Parteienvertreter dann, wenn sie in Funktionen eintreten, auch Verant­wortung übernehmen, liebe Kollegen von der Liste Pilz.

Der Herr Klubobmann der Liste Pilz beginnt seine Reden immer damit beziehungs­weise der Inhalt seiner Reden ist, er sei in tiefer Sorge. – Das kennen wir eh schon von jemand anderem. – In dieser tiefen Sorge begleite ich Sie jetzt. Warum übernehmen Sie nicht Funktionen in diesen Ausschüssen? Kommen Sie doch heraus aus Ihrem Schmollwinkel! (Abg. Krainer: Bitte, Frau Präsidentin!) Die Wutpolitik, die Sie als Ma­rionette des Peter Pilz hier spielen müssen, die sollten Sie eigentlich vorweihnachtlich sein lassen.

Darf ich Ihnen einen Rat mitgeben? – Weihnachten ist Zeit der Herbergssuche (Heiter­keit bei der FPÖ und bei Abgeordneten der Liste Pilz), falls Ihnen das nicht bekannt ist. Suchen Sie eine neue Herberge (Beifall des Abg. Höbart) nicht in der Wutpolitik, son­dern in der Mutpolitik! Das wäre einmal - - (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Herr Abgeordneter, ich ersuche Sie, zur Sache zu kommen und sich in Ihren Ausdrücken zu mäßigen. – Danke.

Abgeordneter Johann Rädler (fortsetzend): Kommen Sie aus diesem Schmollwinkel! – Das war mein Anliegen.

Ein frohes Weihnachtsfest! – Das hat heute noch niemand von der SPÖ-Fraktion ge­sagt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

0.45

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Danke schön.

Nächster Redner: Herr Abgeordneter Scherak. – Bitte.