15.45

Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Wir haben in Österreich das Phänomen, dass Krank­heiten, die wir schon für ausgerottet gehalten haben, jetzt wieder auf dem Vormarsch sind. Kinder erkranken immer öfter an Masern und Keuchhusten, und das liegt unter anderem daran, dass sich immer weniger Erwachsene und immer weniger Kinder impfen lassen. Wir müssen ein Paket von Maßnahmen – das hat Herr Mag. Kaniak schön ausgeführt – schnüren, um wieder zu einer besseren Durchimpfungsrate in Öster­reich zu kommen.

Je komplizierter das Impfen ist, je mühsamer der Weg dorthin, umso weniger Men­schen tun sich das an. Wenn man zuerst in die Apotheke hatschen muss, dort den Impfstoff holen und dann im Wartezimmer des Arztes unter lauter Kranken sitzen muss, bis man drankommt und die Impfung verpasst bekommt, bauen wir eine Hürde auf, die nicht sein müsste. Deswegen sind wir dafür, dass geschulte Apotheker impfen dürfen – nicht müssen, sondern impfen dürfen –, denn damit fiele für viele Interessierte der Gang zum Arzt weg.

Es sollten auch Schulärzte konsequent impfen; das ist nur bei der Minderheit der Bun­desländer tatsächlich der Fall. Da gehen wir im Dickicht zwischen Bundeslehrern, Landeslehrern und vorgeschobenen Haftungsproblemen und einer schwierigen Kom­bination von Bildungsministerium und Gesundheitsministerium unter.

Natürlich gehört der Impfpass in Elga erfasst. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass sich die Mehrheitsfraktionen zu einem gemeinsamen Antrag haben erweichen lassen. Impfpässe auf Papier werden vergessen, gehen verloren, daher müssen wir da die elektronischen Möglichkeiten nützen, die uns moderne Systeme bieten.

Wir brauchen in Österreich schlussendlich eine vernünftige Datenlage. Wenn man schaut, welche Länder in Europa Daten zur Durchimpfungsrate liefern können, dann gehört Österreich zu den peinlichen Ausreißern, die dies nicht können. Wir sollten uns an der Joint Action on Vaccination beteiligen und die Empfehlungen der WHO und anderer Gesundheitsexperten umsetzen, und wir müssen dazu natürlich auch Schul­ärzte und Amtsärzte an Elga anbinden, damit die Daten dort überhaupt erfasst werden können.

Wir haben eine Chance, denn ab dem Beginn des Jahres 2019 werden die Produkte, die der Arzt abgibt, nur noch eingescannt und können dadurch automatisch erfasst werden, und das wäre die Gelegenheit, auch die Impfungen automatisch ins System einfließen zu lassen. Nutzen wir die technischen Möglichkeiten, nutzen wir das, was die moderne Zeit bietet, um eine bessere Durchimpfungsrate in Österreich zu erreichen! (Beifall bei den NEOS.)

15.47

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Nationalrat Friedrich Ofenauer. – Bitte.