17.50

Abgeordnete Mag. Johanna Jachs (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Zur Vorbereitung meines Redebeitrages habe ich eine Recherche in zwei Teilen vorgenommen. Zum Ersten habe ich mich mit dem zitierten VfGH-Erkenntnis vom Dezember 2017 auseinandergesetzt. Diese Recherche war relativ schnell vorbei, denn es ist bereits hinlänglich bekannt, dass ab Jänner 2019 sowohl homo- als auch heterosexuelle Paare heiraten könnten, falls gesetzlich nichts anderes geregelt wird.

Der zweite Teil meiner Recherche hat schon etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, und bevor ich Ihnen die Ergebnisse präsentiere, schicke ich voraus, dass das jetzt keine indirekte Aufforderung an die Männerwelt sein soll. Ich habe in meiner Kolle­ginnen- und Kollegenschaft eine Umfrage angestellt, um herauszufinden, wie lange Hochzeitsvorbereitungen in etwa dauern. Mir wurde berichtet, dass sie in etwa neun bis zwölf Monate in Anspruch nehmen und dass man sich dabei gut Zeit lassen solle. Insbesondere Kollege Zarits hat mir berichtet, dass sowohl Locations, Fotografen als auch Musikgruppen lange im Vorfeld ausgebucht sind. – Kollege Zarits, von dieser Stelle aus herzliche Gratulation dazu, dass du mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckst! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Außerdem ist auch das Verlöbnis eine gute Tradition, die im § 45 des ABGB ebenfalls geregelt ist, und auch diese Tradition nehmen noch viele Hochzeitspaare in Anspruch.

Werte Kollegen, Sie fragen sich jetzt bestimmt zu Recht, was diese beiden Recherche­ergebnisse miteinander zu tun haben. – Das kann ich Ihnen gerne beantworten (Zwischenruf des Abg. Wittmann – Rufe bei der SPÖ: Ja, bitte!) – hören Sie mir zu, Herr Kollege! –, es ist nämlich so, dass man sich sowohl bei der Hochzeitsplanung als auch bei legistischen Umsetzungsmaßnahmen viel Zeit nehmen sollte, und man sollte sich sicher sein, was man tut. Beim vorliegenden Antrag der SPÖ handelt es sich ja schon um den zweiten Versuch in diesem Jahr, diesbezüglich einen Vorstoß zu machen. Geschätzte SPÖ, ich gebe Ihnen zu bedenken, dass man, während man in Hochzeitsvorbereitungen steckt, auch keinen zweiten Antrag machen sollte, denn man will ja im Endeffekt zu etwas Gutem kommen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Explizit betonen möchte ich aber, dass wir selbstverständlich das Erkenntnis des VfGH respektieren. Kollege Lindner, Sie haben es auch gerade dargelegt: Es gibt noch viel zu bedenken, daher sollten wir noch Expertenmeinungen hören. Unser Ziel ist es ganz eindeutig, dass wir bis zum Jahresende zu einer guten Lösung kommen und dass Rechtssicherheit für alle herrscht. – Danke. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

17.53

Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter Mag. Harald Stefan gelangt als Nächster zu Wort. – Bitte.