13.35

Abgeordneter Mag. Stefan Schnöll (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Fi­nanzminister! Herr Vizekanzler! Damen und Herren der Volksanwaltschaft! Frau Präsi­dentin des Rechnungshofes! Zunächst ein paar Worte von mir zum Budget im Allge­meinen: Auch wenn es die Opposition nicht gerne hört, ich glaube, es ist durchaus be­achtlich, dass wir es zustande bringen, dass ein administrativer Budgetüberschuss zu­stande kommt und wir endlich wieder einmal in der Lage sind, Schulden zurückzuzah­len. Ich finde, vor allem als Junger muss man das auch einmal sagen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Herbert.)

Aber zurück zum Sport: Als Sportsprecher der Volkspartei freut es mich ganz beson­ders, dass ein sehr ambitioniertes Budget gelungen ist. Ich denke, mit der richtigen Schwerpunktsetzung vom Schulsport über den Breitensport bis hin zum Spitzensport ist da einiges gelungen. Ich glaube, auch die Tatsache, dass der Sport direkt beim Herrn Vizekanzler angesiedelt ist, verleiht ihm durchaus mehr Stellenwert als in der Vergangenheit, als der Sport so ein bisserl als Nebensache begriffen worden ist und auch die Politik ihn oft ein bisserl stiefmütterlich behandelt hat. Das verdient sich der Sport nicht.

Ich glaube, der Sport verdient unsere volle Aufmerksamkeit. Warum glaube ich das? – Zum einen, weil der Sport essenziell für unsere Gesundheit ist. Jeder Euro, den wir für den Sport ausgeben, ist ein Euro, den wir uns für die Gesundheit sparen. Ich glaube, es braucht da aber nicht nur budgetäre Anstrengungen, sondern es braucht da vor al­lem eine gesamtgesellschaftliche Bewusstseinsbildung, um vor allem den Sport in un­seren Alltag zu integrieren.

Was meine ich damit? – Ein Beispiel: Wenn man mit der U-Bahn hier herkommt, sieht man beim Lift in der Station Herrengasse Menschentrauben, die Leute stehen 3 bis 4 Minuten an, um in den Lift zu kommen. In derselben Zeit wäre man wahrscheinlich über die Treppen schneller gewesen. Ich glaube, wenn man da mit gutem Beispiel vo­rangeht, dann kann man etwas für die eigene Gesundheit tun und auch Vorbildwirkung für unsere Kinder zeigen.

Jeder, der den Sport so ein bisserl als Nebensache abtut, der tut ihm glaube ich un­recht. Die Wirtschaftsdaten – ganz spannende Zahlen, die Herr Dr. Helmenstein erho­ben hat – zeigen, dass der Sport in Österreich 4,12 Prozent zum BIP beiträgt. Das ist fast doppelt so viel wie im EU-Schnitt. Das liegt bei uns vor allem am Tourismus. 58 Prozent aller Übernachtungen in unserem Land sind sportrelevant. Mit dieser Zahl sind wir Europameister, und wenn man sich das anschaut, dann sieht man, dass der Sporttourismus in unserem Land so stark wie der gesamte Tourismus in Polen und Kroatien ist.

Ich denke, wir müssen aber auch dafür sorgen, dass unsere heimischen Kinder wieder Gefallen am Wintersport finden und dass der Sporttourismus insgesamt wieder einen höheren Stellenwert bekommt – Stichwort Schulskiwoche. Ich glaube, viele Eltern kön­nen sich das einfach nicht mehr leisten, ihre Kinder dorthin zu schicken. Da müssen wir aktiv werden, damit zumindest jedes Kind einmal auf der Skipiste gestanden ist.

Wenn wir von der Bewegung unserer Kinder sprechen, dann muss man vor allem das Ehrenamt hervorheben. 576 000 Ehrenamtliche, die im Sport tätig sind, die 2,2 Millio­nen Stunden ehrenamtlich für den Sport leisten, das ist wirklich einmalig und verdient unsere Anerkennung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Unsere Kinder brauchen Vorbilder. Wir haben unzählige Spitzensportler, und damit das auch so bleibt, brauchen wir, glaube ich, eine Sportstättenstrategie, die diesen Namen auch verdient. Österreich muss auch ein Land der Großsportveranstaltungen bleiben. Ich möchte nur die Ruder-WM in Ottensheim erwähnen, die Rad-WM dieses Jahr in Innsbruck und auch die Eiskunstlauf-EM in Graz 2020.

Abschließend noch eine Bemerkung: Es hat mich außerordentlich gefreut, dass wir es gemeinsam mit Kollegin Steger zustande gebracht haben, dass im Sportausschuss einstimmig ein Entschließungsantrag angenommen wurde, nämlich betreffend einen jährlichen Sportbericht. Das zeigt, dass der Stellenwert des Sports insgesamt steigt und dass man über die Parteigrenzen hinausdenkt, damit die Sache im Vordergrund steht, im Sinne der Wirtschaft und im Sinne unserer Gesundheit. – Danke sehr. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

13.38

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Hoyos-Trauttmansdorff. – Bitte, Herr Abgeordneter.