14.20
Abgeordnete Kira Grünberg (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Regierungsmitglieder! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wir alle kennen das Sprichwort: Wer rastet, der rostet. Wir merken das an uns selbst, wenn man sich wie eingerostet und erschlagen fühlt, weil die Bewegung seit längerer Zeit fehlt.
Auch wenn Ihnen das jetzt komisch vorkommen mag, aber auch mir – im Rollstuhl – geht es so, auch ich brauche Bewegung und Training, um lebendig und beweglich zu bleiben, im Kopf wie im Körper. Vermutlich brauche ich als Rollstuhlfahrerin die regelmäßige Bewegung sogar noch viel mehr als Sie alle, um nicht einzurosten.
In diesem Zusammenhang sind mir zwei Aspekte besonders wichtig: Zum einen braucht es mehr Bewegungs- und Sportangebote für Menschen mit Behinderung. Im Profibehindertensport hat Österreich bereits einen guten Ruf. Ich unterstütze es sehr, dass man sich auch weiterhin dazu bekennt und in diesen Bereich investiert, beispielsweise durch die Aufstockung der Stellen für Athletinnen und Athleten mit Behinderung im Heeressport.
Die österreichische Beteiligung an den soeben durchgeführten Paralympischen Winterspielen in Pyeongchang konnte sich ebenso sehen lassen. Darauf kann man gut aufbauen, man muss aber auch weiterhin investieren. Insgesamt sind für den Behindertensport 2,6 Millionen Euro für 2018 budgetiert, das ist erfreulicherweise mehr als im Vorjahr. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)
Was meines Erachtens noch mehr Aufmerksamkeit braucht, ist ein inklusiver Breitensport mit niederschwelligem Zugang. Oftmals braucht es nicht viel, um Bewegungs- und Sportangebote auch für behinderte Menschen zugänglich zu machen, nur leider wird das in vielen Sportvereinen und generell bei sportlichen Aktivitäten in Städten und Gemeinden noch zu selten mitgedacht.
Neben dem präventiven Charakter hat Sport eine ganz wesentliche soziale, integrative Komponente. Zum anderen ist erwiesen, dass so früh und so jung wie möglich mit Bewegung begonnen werden soll, bei Kindern mit und ohne Behinderung gleichermaßen. Die Vorbildwirkung des Umfeldes, in erster Linie natürlich jene der Eltern, spielt im Einüben und Angewöhnen regelmäßiger Bewegungseinheiten – vom Herumtollen im Freien bis hin zum Vereinssport – eine wesentliche Rolle.
Kindern die Lust an Bewegung schmackhaft zu machen, damit sollte man idealerweise im Elternhaus beginnen und es in Bildungseinrichtungen fortführen. Dafür sollte investiert werden. Das Projekt Kinder gesund bewegen schlägt genau in diese Kerbe und sieht pro Schuljahr 155 000 Einheiten in Kindergärten und Volksschulen vor, um nur ein Beispiel zu nennen, welches Sie im Sportbudget abgebildet sehen. Das übergeordnete Ziel einer gesunden Lebensführung und des Erreichens von Wohlbefinden durch Sport und Bewegung soll zudem unter dem Slogan „Bewegt im Park“ durch kostenlose Bewegungsangebote für alle Altersgruppen gefördert werden.
Hier spanne ich wiederum den Bogen zu mehr barrierefreien Angeboten, denn das beginnt schon beim Spielplatz und ist ein Thema für jede Gemeinde. Kinder mit Behinderung brauchen zum Teil andere oder zumindest adaptierte Spielgeräte, um mit anderen Kindern spielen und vor allem unfallfrei spielen zu können, denn Leben ist Bewegung und Bewegung ist Leben. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
14.23
Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Danke, Frau Abgeordnete.
Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Krist. – Bitte.