13.46

Abgeordnete Mag. Maria Smodics-Neumann (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Wenn ich nur eine bestimmte Menge Geld zur Verfügung habe, dann werde ich gut daran tun, mir genau zu überlegen, wofür ich es einsetze. Der erfreuliche neue Zugang der Mittelver­wendung dieser Regierung ist, dass sich Investitionen durch Rückflüsse rechnen sol­len, auf fruchtbaren Boden fallen und Hilfe zur Selbsthilfe geleistet wird. Das ist ein neuer Zugang. Ich bedanke mich für diesen Zugang, weil es ein ganz wichtiger ist.

Wichtig ist, dass man auch Dinge evaluiert, die nicht gegriffen haben, und sie ersetzt, oder Dinge beibehält, die greifen. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Bösch und Gudenus.)

Es wurde schon ein paar Mal erwähnt – ich möchte es ein bisschen abkürzen, denn ich glaube, ich muss noch ein bisschen auf den einen oder anderen Redebeitrag replizie­ren –: Die Austrian Business Agency, die mit einem Investment von 1 600 Euro pro Arbeitnehmer neue Arbeitsplätze schaffen kann, nämlich zum Beispiel 2 672 im Jahr 2017, wird beibehalten und fortgeführt. Die Potenziale, die sich durch die gute Konjunktur beziehungsweise möglicherweise auch durch den Brexit ergeben, können hier genutzt werden. Da geht es um ausländische Unternehmen, die sich in Österreich ansiedeln wollen. Auch das AWS wurde schon mehrmals genannt. Es ist ein hoch­wirksames und treffsicheres Instrument mit einer Wirkungsquote von 1 : 35. Das heißt, 1 Million Euro an Garantien bringen 35 Millionen Euro an Investitionsvolumen.

Ich glaube, dieser neue Zugang ist wichtig, weswegen ich gerne das Wort auch an Frau Ecker richten würde. Ich glaube, wir haben einen anderen Zugang. Lassen Sie mich das so vergleichen: Wenn jemand zu Ihnen kommt und Durst hat, dann ist es hochanständig und sehr sozial von Ihnen, ihm ein Glas Wasser anzubieten. Ich glaube, es ist jedoch wesentlich sinnvoller, mit ihm gemeinsam die Schaufel in die Hand zu nehmen und ihm zu zeigen, wie man einen Brunnen gräbt. Das meinen wir mit Hilfe zur Selbsthilfe. Das schafft nämlich die Freiheit, sich auch selbst versorgen zu können, und nicht die Abhängigkeit, immer wieder um ein Glas Wasser bitten zu müssen. (Beifall bei der ÖVP.)

An Herrn Schellhorn – er ist leider nicht im Saal, aber das macht nichts – hätte ich ger­ne Folgendes gerichtet: Als Vertreterin in der Wirtschaftskammer bin ich das klassische Feindbild für Sie. Es ist den Interessenvertretern zu verdanken, der Wirtschaftskammer zu verdanken, dass sich genau die Dinge, die Sie vorhin in Ihrer Rede gefordert haben, im Regierungsprogramm wiederfinden. Also vielleicht können Sie das eine oder andere dann doch etwas zurücknehmen.

Ein großes Dankeschön möchte ich an die Frau Bundesminister für ihre Rede richten; das geht mir als Vertreter von Ausbildungsbetrieben – verzeihen Sie mir, wenn ich das so sage – runter wie Butter. Danke für die Wertschätzung! Dadurch, dass Sie den Fo­kus auf die Lehre legen, geben Sie die Wertschätzung auch an die Ausbildungsbe­triebe weiter. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.) Das ist, glaube ich, eine ganz wichtige Initiative und tut den Betrieben gut – abseits von Förderungen. Manchmal tut Lob auch gut, herzlichen Dank dafür. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der FPÖ.)

13.50

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Ottenschläger. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.