10.23

Abgeordnete Claudia Plakolm (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen und insbesondere liebe Zuseherinnen und Zuse­her der heutigen Nationalratssitzung! Aus dem Kulturausschuss liegen in der heutigen Plenarsitzung mehrere Anträge vor, zwei davon gehen speziell auf den Bereich Jugend und Kultur ein. Zum einen setzen wir uns für die Errichtung einer Onlineplattform ein, auf der alle Angebote der Bundesmuseen, der Nationalbibliothek sowie der Bundes­theater zu finden sind, und diese Onlineplattform soll speziell für Kinder und Jugendli­che und natürlich deren Eltern sein.

Gott sei Dank haben wir in Österreich ein sehr breites kulturelles Erbe, zahlreiche Ein­richtungen und viele Programme, in denen Kindern und Jugendlichen mit viel Engage­ment und Herzblut eine große Bandbreite vermittelt wird und mit denen versucht wird, auch Kinder und Jugendliche für Kunst und Kultur zu begeistern. Ein gemeinsamer Onlineauftritt ist daher meiner Meinung nach ein erster Schritt in die richtige Richtung, damit die Kinder von Vorarlberg bis ins Burgenland die gleichen Informationen haben und damit ihnen vor allem die gleichen Informationen in der gleichen Geschwindigkeit zur Verfügung stehen.

Die Plattform kann natürlich in einem nächsten Schritt auf unterschiedlichste Medien erweitert werden – es wurde ja heute schon angesprochen, dass das möglicherweise nicht immer ganz zeitgemäß ist. Es ist natürlich Sinn dieser Plattform, dass diese lau­fend erweitert wird, um andere Initiativen und andere Institutionen, die im kulturellen Bereich für Kinder und Jugendliche aktiv sind, miteinzubeziehen.

Es wurde heute auch schon vom niederschwelligen Erstkontakt von Kindern und Ju­gendlichen mit dem Bereich der Kultur gesprochen. In diesem Zusammenhang setzen wir als Regierungsfraktionen uns auch weiterhin dafür ein, dass Kindern und Jugendli­chen in den österreichischen Bundesmuseen freier Eintritt gewährt wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern und natürlich ihren Familien mit diesem breiten Kulturangebot einen schönen Sommer und hoffe, dass ein paar Ausflugstipps für die Ferien dabei sind!

Der zweite vorliegende Antrag hat den Titel „Impulse im Bereich der musischen Bil­dung und des Musikunterrichts“. Was stellen wir uns darunter vor? – Das ist eigentlich ganz einfach: Es geht um den kultur- und bildungspolitischen Auftrag in unseren Schulen und Kindergärten im Rahmen der Musikerziehung. Die künstlerisch-kreativen Fächer sind in der Vergangenheit leider etwas vernachlässigt worden, sie beinhalten aber auch in Zukunft die Vermittlung unverzichtbarer Kompetenzen. Kreativität und Ge­staltungsvermögen kann man nicht digitalisieren, und vor allem erwirbt man im Rah­men des Musikunterrichts, auch wenn dieser in der Schule sehr oft unterschätzt wird, viele soziale Kompetenzen. Dabei geht es um das Miteinander beim Singen im Chor, beim Musizieren im Schulorchester und in vielen anderen Bereichen.

Musik verbindet Menschen, Generationen und Kulturen, und daher ist es unsere Idee, dass wir diese Vernetzung in Form einer Kooperation von Schulen, Musikschulen und beispielsweise auch Musikvereinen fördern und diese flächendeckende Vernetzung schaffen. Ich selbst kenne das aus meiner Heimatgemeinde Walding. Jedes Jahr ge­hen die Leute vom Musikverein in die örtliche Volksschule und stellen dort die Instru­mente vor, die im Musikverein gefragt sind. Die Kinder probieren dann aus, ob sie ei­nen Ton herausbringen, melden sich dann vielleicht auch für die Musikschule an bezie­hungsweise sind beim Kinderferienprogramm im Vereinslokal dabei. Oft bieten Musik­vereine auch Blockflötenunterricht während der Volksschulzeit an.

An dieser Stelle spreche ich auch einen herzlichen Dank aus, denn all das geschieht ehrenamtlich; ein großes Dankeschön an alle engagierten Musikerinnen und Musiker, die sich in ihrer Freizeit mit viel Geduld und mit viel Herzblut für Kinder und Jugendli­che einsetzen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Diese Arbeit in den Musikvereinen macht sich gerade jetzt im Mai bei vielen Maifesten bezahlt, die Bezirksmusikfeste stehen vor der Türe; man sieht aber auch, dass die Mu­sikvereine immer jugendlicher werden.

Im Ausschuss wurde dieser Antrag einstimmig beschlossen, das freut uns irrsinnig. Ich möchte an dieser Stelle Walter Rosenkranz und Maria Großbauer als Antragstellern ganz herzlich dazu gratulieren. Ich glaube, diese Einstimmigkeit ist ein richtiges und wichtiges Zeichen, dass die Opposition und die Regierungsfraktionen gemeinsam in die richtige Richtung gehen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der FPÖ.)

10.28

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Kuntzl. – Bitte.