11.57

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ho­hes Haus! Frau Kollegin Hammerschmid! In gewisser Hinsicht ist es atemberaubend, dass wir das noch an den Ausschuss rückverweisen sollen, obwohl einerseits ein der­artiger Handlungsbedarf besteht und andererseits die Materie im Ausschuss sehr aus­führlich behandelt worden ist, wobei wir auch den Experten zugehört haben und auch von ihnen profitiert haben. Die Tatsache, dass wir zum Beispiel diese Deutschförder­klassen wissenschaftlich begleiten werden, ist eine klare Angelegenheit. Frau Profes­sorin Spiel hat tatsächlich als Expertin einiges Wesentliches gesagt – andere von Ihren Experten waren vielleicht nicht so aussagekräftig, waren mehr politisch als Experten. (Heiterkeit der Abg. Hammerschmid.) – Wie dem auch sei, wir haben das wirklich genau durchgearbeitet, und es herrscht Handlungsbedarf! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Frau Kollegin Hammerschmid! Es gibt so viele Kinder, die als junge Menschen die Schule verlassen und nicht Deutsch können! (Abg. Wurm – in Richtung Abg. Ham­merschmid –: Sie haben ein Fiasko hinterlassen, Frau Kollegin! – Abg. Yılmaz: Der Ex­perte für alles!) Das ist eine Sünde an den jungen Menschen. Wir müssen da wirklich schnell handeln!

Sie werden sagen: Können Sie mir zu 100 Prozent versichern, dass das Geld dafür vorhanden sein wird? – Wir haben Geld dafür investiert: Es werden 40 Millionen Euro hineingesteckt. Es ist nämlich nicht wahr, dass nichts hineingesteckt wird. Wir werden Deutschförderklassen wirklich dazunehmen. Diese 80 Deutschförderklassen, die dazu­kommen, sind dazuzunehmen, Herr Kollege Strolz! Frau Kollegin Gamon hat im Aus­schuss gesagt: Ja werden Sie sich das trauen? Ich würde mich das nicht trauen. – Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, wir trauen es uns! Wir trauen es uns nicht deshalb, weil es leicht ist, wir trauen es uns, weil es notwendig ist! Und wir werden damit Erfolg haben! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Sie würden fragen, ob ich Ihnen das zu 100 Prozent versichern kann. – Ich kann Ihnen zu 100 Prozent versichern, dass dieses Gesetz tatsächlich versucht, kein einziges Kind außen vor zu lassen, das dem Regelunterricht nicht folgen kann. Wir wollen alle diese Kinder aufnehmen und schnell erfassen. Ich kann Ihnen zu 100 Prozent versichern, dass die Damen und Herren im Lehrkörper, dass die Damen und Herren in den Direk­tionen, dass die Damen und Herren im Unterrichtsministerium all ihr Engagement dafür einsetzen werden, dass diese Dinge möglichst rasch und effektiv in Gang gesetzt werden. Ich kann Ihnen zu 100 Prozent versichern, dass es wirklich schnell gehen wird.

Herr Kollege Wittmann, Sie können stolz sein: In Wiener Neustadt gibt es bereits ein Erfolgsmodell, bei dem genau nach diesem Modell der Deutschförderklassen vorge­gangen worden ist, und bereits nach drei Monaten konnten 70 Prozent, weitaus mehr als die Hälfte der Kinder dem Regelunterricht folgen. Das ist ein gutes Zeichen. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Bei Matthäus heißt es sinngemäß: Wer von euch würde einem Kind, wenn es um Brot bittet, einen Stein geben? – Die Kinder, die die Unterrichtssprache nicht beherrschen, seien es Kinder, die aus fernen Landen kommen, seien es Kinder, die hier aufgewachsen sind – es gibt auch solche –, verlan­gen nach dem geistigen Brot der Sprache. Dieses geistige Brot der Sprache werden wir ihnen geben. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.) Werfen Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, diesen Kindern keine Steine in den Weg, sondern stimmen Sie die­sem Gesetz zu, die Kinder werden es Ihnen danken! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

12.02

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Dr. Matthias Strolz. – Bitte.