14.49

Abgeordneter Efgani Dönmez, PMM (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Die PräsidentInnen des Nationalrates begrüßen fast im Viertelstundentakt in unserem Haus Schülergruppen, die entweder auf Wien­woche sind oder einfach das Parlament und die DemokratieWerkstatt besuchen, um hier die demokratischen Abläufe kennenzulernen, um hier in spielerischer Art und Wei­se die Gesetzwerdung kennenzulernen.

Auch viele unserer Kollegen hier herinnen stellen sich den Schülern und Schülerinnen für Interviews zur Verfügung, die im Rahmen der Aufgaben der Demokratiewerkstatt gemacht werden. Hier lernen und erleben die SchülerInnen und die Jugendlichen, wie Demokratie lebt, wie Demokratie funktioniert.

Es kann uns doch nichts Besseres passieren, als dass das Ganze auch auf europäi­scher Ebene stattfindet, denn viele der Gesetze kommen ja von der europäischen Ebene. Zu erfahren, was der Europäische Rat, die Europäische Kommission, das Eu­ropäische Parlament, der Europäische Gerichtshof machen, ist ja irrsinnig spannend. Erfahrungen auf europäischer Ebene zu sammeln, ist ein tolles Erlebnis für junge Men­schen.

Dieses Europa mit all seinen Schwächen brauchen wir nicht zu verstecken. Wir müs­sen es unseren Kindern und Jugendlichen vermitteln, damit sie ein Verständnis und ein Gefühl dafür bekommen, wie das funktioniert, wie schwierig es ist, 28 Meinungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, und auch, welche Schwächen es gibt.

Daher ist es wichtig und gut, dass es Programme wie Erasmus+ gibt, sodass Jugend­liche, junge Erwachsene im Ausland Erfahrungen sammeln können. Diese Erfahrungen brauchen sie nämlich nicht nur für ihre Ausbildung und für ihr Studium, sondern daraus ergeben sich dann später fürs Berufsleben vielleicht auch wichtige Kontakte. Insofern können wir, meine ich, stolz darauf sein, dass es derartige Programme gibt.

Optimal wäre es natürlich, wenn wir es so ähnlich machen würden wie die USA. Die haben nämlich International Visitor Programs, im Rahmen derer sie ganz gezielt Leute aus der Wirtschaft, aus der Medienwelt, aus Kunst, Kultur, Politik und Verwaltung einla­den und ihnen das Land zeigen, die Institutionen näherbringen. Das sollten wir, finde ich, auch auf europäischer Ebene andenken, unterstützen und konkretisieren. Dieses Europa ist nämlich zum Herzeigen. Es ist trotz aller vorhandenen Defizite ein gutes Vorbild für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

Gerade wenn wir den Blick auf den Balkan richten, der vor Österreichs Haustüre liegt, wenn wir schauen, was dort alles passiert, dann sehen wir, dass zum Beispiel die Men­schen dort sicher sehr viel von diesem Vorbild profitieren könnten, und das können wir, finde ich, auch sehr selbstbewusst zeigen. Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

14.52

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Gamon zu Wort. – Bitte, Frau Abgeordnete.