16.10

Abgeordnete Sabine Schatz (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminis­terin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Jede fünfte Frau in Österreich ist betroffen von Gewalt durch ihren Partner, einen Verwandten oder engen Bekannten. Häusliche Gewalt ist alltäglich, sie betrifft Frauen jeden Alters, jeder sozialen Schicht und unterschiedlichster Herkunft. In Ihrem Antrag schreiben Sie rich­tig, dass die Beratungseinrichtungen für weibliche Opfer von Gewalt mit immer mehr Klientinnen konfrontiert sind. Wir begrüßen daher, dass Sie sich diesen Frauen widmen und 100 zusätzliche Betreuungsplätze schaffen wollen. Jedoch ist für uns die Frage der Finanzierung ebenso offen wie die Frage, wo und nach welchen qualitativen Krite­rien diese Betreuungsplätze errichtet werden sollen. Darauf möchte ich ganz klar hin­weisen.

Echter Schutz vor akuter Gewalt gegen Frauen erfordert eine entsprechende Betreu­ung durch SozialarbeiterInnen. Es braucht entsprechende bauliche Schutzmaßnah­men, die den Frauen die Sicherheit geben, dass der Gewalttäter keinen Zugriff auf sie hat. Es braucht in vielen Fällen leider auch ärztliche Versorgung, die dringend notwen­dig ist. Solchen Schutz bieten zum Beispiel Frauenhäuser.

Was für viele Frauen aber auch noch wichtig ist, um aus einer Gewaltbeziehung, aus einer Gewaltsituation überhaupt ausbrechen zu können, ist die Möglichkeit, ihre Kinder dorthin mitzunehmen. Es ist nämlich für viele Frauen ein Hindernis, aus einer Gewalt­situation auszubrechen, wenn sie ihre Kinder nicht mitnehmen können. Die Frage, nach welchen Kriterien Sie den Ausbau der Betreuungseinrichtungen geplant haben und umsetzen wollen, ist für mich noch offen.

Als Oberösterreicherin weiß ich, dass wir auch noch weiße Flecken haben, was die Ab­deckung hinsichtlich Frauenhäusern betrifft. Zum Beispiel brauchen wir im Salzkam­mergut oder im Mühlviertel noch dringend Plätze. Ich hoffe, dass wir für diese Regio­nen dann auch die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt bekom­men.

Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich ersuche Sie, unseren Entschließungsantrag zu unterstützen und die notwendigen finanziellen Mittel schon vorab zur Verfügung zu stellen – im Sinne der Frauen, die von Gewalt betroffen sind, und im Sinne der Kinder, die häusliche Gewalt miterleben müssen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

16.12

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesminister Bog­ner-Strauß. – Bitte.