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Abgeordneter Josef A. Riemer (FPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bun­desminister! Ja, das Pflanzenschutzgesetz ist ein heißes Thema, das uns nicht nur heute beschäftigt, sondern auch morgen und übermorgen und vielleicht auch infolge des Klimawandels oder der Umweltveränderungen. Ob immer der Klimawandel alleine schuld ist, das wissen wir nicht. Eines wissen wir aber sicher: Seit es Aufzeichnungen gibt, seit 1491, zu Zeiten Kolumbusʼ, wissen wir, dass es invasive Pflanzen gibt. An viele dieser invasiven Pflanzen haben wir uns schon gewöhnt. Nicht alle invasiven Pflanzen verhalten sich so wie invasive. Manche sind ja Nutzpflanzen, denken wir nur an die Kartoffel. Es gibt aber natürlich eine ganze Menge anderer invasiver Pflanzen. Denken wir an die Amerikanische Rebzikade, denken wir an den  Asiatischen Marien­käfer. Da sind wir natürlich schon sehr betroffen.

Denken wir – ich habe es einer Zeitung entnommen – an diesen Beutenkäfer. Der Beutenkäfer stammt aus einem Gebiet südlich der Sahara, wurde aber auf dem Post­weg bis nach Neuseeland verschickt, wurde nach Amerika verschickt und ist jetzt in Süditalien. Es ist ein Drama, bitte, ein Drama! Es geht da um unsere Imker. Wo der Beutenkäfer in einen Stock einfällt, da ist nichts mehr zu holen.

Man sieht also, das sind massive Bedrohungen. Man kann dieses Gesetz ja gar nicht genug verschärfen. Ich denke aber, man muss sich auch mit dem Wesen der invasiven Pflanzen beschäftigen und auseinandersetzen. Es gibt in der EU zwar ungefähr 12 000 Stück davon, aber nur 10 bis 15 Prozent verhalten sich invasiv.

Die andere Geschichte dazu, die nicht minder spannend ist, ist, dass sich diese invasiven Pflanzen in ihrem Ursprungsland ganz normal verhalten, weil sie dort auch im Wettbewerb stehen. Kommen sie aber in ein anderes Land, in ein anderes Klima, dann vermehren sie sich so, dass sie die heimische Pflanzen- und Tierwelt verdrän­gen. Ich glaube, das sollte uns zu denken geben und dazu führen, sich mit diesen Tieren und Pflanzen näher zu beschäftigen.

Das Pflanzenschutzgesetz ist eine Herausforderung für die Bauern, ist vielleicht eine Herausforderung für jeden, der entlang eines Weges geht und vielleicht ein Drüsiges Springkraut ausreißt, im Sinne unserer heimischen Bauern, Kulturlandschaft und unse­rer wunderschönen Heimat. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ und bei Abge­ordneten der ÖVP.)

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