10 https://diepresse.com/home/innenpolitik/5513251/Koestinger_TuerkisBlau-auch-nach-2022.
11 http://ec.europa.eu/budget/mff/hlgor/index_de.cfm .
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Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich darf Herrn Abgeordnetem Rossmann zur Begründung des Dringlichen Antrages das Wort erteilen. – Herr Abgeordneter, Sie haben 20 Minuten Zeit, Ihren Antrag zu begründen. Bitte. (Abg. Rossmann tritt mit einem dicken blauen Buch an das Rednerpult.) – Schaut wie ein dickes Buch aus. (Heiterkeit bei der Liste Pilz.)
Abgeordneter Mag. Bruno Rossmann (PILZ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Herr Minister! Ja, dieses dicke Buch, das ist der Österreichische Sachstandsbericht Klimawandel 2014 vom Austrian Panel für Klimawandel. Das ist das Minimum, was ein Umweltpolitiker und eine Umweltministerin gelesen haben muss: diesen Sachstandsbericht.
Zur Einstimmung auf diese Sondersitzung komme ich gerade von Ihrem Ressort, Frau Ministerin. Vor Ihrem Ressort findet nämlich eine Aktion von Greenpeace statt. Aktivistinnen und Aktivisten errichten dort ein Mahnmal. Der Grund dafür – Sie wissen es genau – ist jene Novelle, die wir vergangene Woche im Umweltausschuss diskutiert haben, eine Novelle, mit der Sie Umweltorganisationen schikanieren und deren Mitglieder einschüchtern wollen. Ich bedanke mich bei den Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace für diese Aktion, die sie dort und hier heute machen. (Beifall bei der Liste Pilz und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Nun aber zum Thema selbst: Die Warnrufe, Frau Ministerin, werden immer lauter und immer häufiger. So gut wie alle Experten auf der ganzen Welt haben eine einzige Botschaft: In der Klimaschutzpolitik muss sich Gravierendes ändern. Jetzt!
Vor gut einer Woche hat der Weltklimarat einen Sonderbericht präsentiert, und dieser Sonderbericht enthält Alarmierendes: Die Erderhitzung schreitet rascher voran als ursprünglich gedacht. Das heißt, es bleiben uns nur noch gut zwölf Jahre Zeit, um eine Klimakatastrophe abzuwenden.
Der zweite Punkt ist: Die im Pariser Klimaschutzabkommen angestrebte Maximalerwärmung von unter 2 Grad Celsius reicht nicht aus, um die Katastrophe zu vermeiden. Das heißt, es drohen Hitze, Dürre, Überschwemmungen. Die Folgen können weiters soziale Spannungen bis hin zu Kriegen sein, aber auch Migrationsbewegungen, wie wir sie bisher nicht gekannt haben, beispielsweise aus Afrika.
Dieser Bericht zieht eine Schlussfolgerung: Das Ziel muss daher eine Erderwärmung – oder ich sollte besser sagen: Erderhitzung – von nur maximal 1,5 Grad Celsius sein.
Aber, Frau Ministerin, der Weltklimarat ist nicht der einzige Rufer in der Wüste. Da gibt es noch UN-Generalsekretär Guterres, der vor Kurzem festgestellt hat, dass die Klimaerhitzung eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist. Sie haben das ja in der „Pressestunde“ am Sonntag auch gesagt, aber er zieht andere Schlussfolgerungen. Er appelliert an die Politik, endlich Maßnahmen zu setzen, CO2-Steuern einzuführen, umweltschädliche Subventionen zu beseitigen und die Förderung des Umstiegs auf saubere Energie zu forcieren. Und er betonte eines – das ist jetzt ganz wichtig, Frau Ministerin –, nämlich dass es ein Irrglaube ist, dass der Kampf gegen die Klimakrise eine wirtschaftliche Belastung sei.
Das Gegenteil, Frau Ministerin, ist der Fall! Jetzt nichts zu tun ist mit Abstand die teuerste Variante für die Wirtschaft, für alle Menschen mit der Folge, dass das verteilungs-
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