Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung, 18. Oktober 2018 / Seite 73

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der Strategie dazu steht, und noch dazu, was private Firmen wie die OMV an Förde­rungen streichen, genau für diese Ölheizungen.

Von Kollegen Rossmann – gut, da sehe ich es ein, ideologisch – kommt immer wieder: Das ist auch alles eine verteilungspolitische Frage. – Na ja, beim Öl lasse ich mir das vielleicht noch einreden, aber wie schaut das dann beim Gas aus? Auch das Gas ist ein ganz furchtbarer CO2-Erzeuger. Wahrscheinlich möchte dann die linke Seite dieses Hauses in den großen Städten das Gas ausräumen und dann sagen: So, liebe Stadt­bewohner, jetzt überlegt euch etwas, wie ihr vielleicht irgendwelche Holzscheite oder sonst etwas reinbringt! Wollen wir wirklich unsere Gesellschaft in das letzte Jahrhun­dert zurückbeamen? (Zwischenruf des Abg. Noll.) Oder wollen wir eher unseren Mit­bürgern einen verantwortungsvollen Wohlstand gönnen? (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Zur Gebäudesanierung: Auch dazu wurde genügend gesagt und dass wir das fördern. Im SP-Papier lese ich, dass das anscheinend auf die ländlichen Gebiete konzentriert ist. Frau Neo-Parteichefin Wagner (Abg. Rendi-Wagner: Rendi-Wagner!) – Rendi-Wag­ner, Verzeihung! Um Sie nicht zu überfordern: Fahren Sie einmal vom 1. Bezirk nur in die Randbezirke von Wien! (Abg. Rendi-Wagner: Bin ich!) Reden Sie mit den dortigen Bezirksobleuten, schauen Sie sich das an, was dort gemacht wird! (Abg. Rendi-Wag­ner: Genau!) Fragen Sie vielleicht den Kollegen Vogl aus Steyr, wo dort gearbeitet wird! Das ist der mehrgeschoßige Wohnbau. Das ist alles das, wo Sie gesagt haben, da passiert nichts. (Abg. Rendi-Wagner: Habe ich nicht!) Dort passiert eigentlich am meisten. Schauen Sie sich Ihren eigenen Antrag an, dann werden Sie sehen, was ich meine! Also bitte: Etwas mehr in die Realität zurückkommen. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Ich komme noch zum generellen Kapitel: keine Energie verschwenden und beraten. Ich empfehle, wenn die österreichischen Firmen so grausliche Energieverschwender sind, nehmen Sie doch Ihre Betriebsräte aus der Voest, aus Steyr, von der MAN und so weiter, und sagen Sie denen, sie mögen zu ihren Vorstandsvorsitzenden gehen und sagen: Sie sind Energieverschwender. Dann werden Sie einmal wissen, was ganz konkret mit den Herrschaften passiert. Erstens, es werden ihnen die Programme aus­gehändigt, zweitens wird man die Betriebsräte fragen, ob es ihnen noch gut geht und ob sie noch gesund sind. (Abg. Vogl: Und eure nicht, weil ...!)

Ein Wort noch zum Verkehr, weil da heute sehr viel von den Maßnahmen rund um Tempo 140 und davon, was das alles bedeutet, gesprochen wird. Ich weiß schon, es ist sehr problematisch in Österreich: Bei acht oder neun Millionen Österreichern haben wir mindestens sieben Millionen Verkehrsminister und mindestens so viele Experten – zumindest aus der linken besorgten Reichshälfte –, die wissen, dass das alles ganz furchtbar ist. Eine meiner Vorrednerinnen hat das auch genau gezeigt. Wenn Sie sich aber wirklich anschauen, was mit den derzeitigen Ergebnissen herausgekommen ist – im Dezember wird die Studie beendet sein –, dann sind wir so weit, dass wir von ver­nachlässigbaren CO2-Auswirkungen bei Tempo 140 sprechen können. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Ruf bei der FPÖ: Genau!) So weit der Unterschied zwischen linker Theorie und ordentlicher Praxis.

Wieder zur Verteilungsgerechtigkeit: Wenn heute dazu aufgefordert wird, das Auto­fahren vielleicht zu verbieten oder so teuer zu machen, dass es sich nur mehr die Rei­chen leisten können: Was sage ich in meinem Bezirk dem Gaflenzer, der 40 Kilometer nach Steyr oder nach Amstetten fahren muss? Sage ich dem dann, er soll öffentlich fahren, wenn die Züge nicht zu dem Zeitpunkt fahren, zu dem sie fahren sollten, son­dern dann fahren, wann es dem Takt entspricht? Was soll ich dem sagen? Soll ich ihm sagen: Kauf dir billigeres Essen!? (Abg. Klaus Uwe Feichtinger: Der Verkehrsminister ist schuld!) – Ja, der Verkehrsminister! Wer hat die letzten fünf Verkehrsminister ge­stellt? (Abg. Rosenkranz: Die Genossen!) Die Erste, die ich kennenlernen durfte, sitzt jetzt hinter mir. Sagen Sie es ihr einmal! (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

 


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