11.14

Abgeordneter Alois Stöger, diplômé (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Es geht um die Frage der Integration vor Zuzug. Es geht darum, dass diese Menschen in Österreich leben und dass Unternehmer in Österreich Fachkräfte suchen. Das ist gut so. (Abg. Belakowitsch: Das zeigt, dass Sie versagt haben! Das ist doch nicht gut!) Es gibt Mangelberufe in Österreich, für die wir ganz bewusst Menschen brauchen, die diese Berufe ausüben wollen. Daher ist es so wichtig, dass Menschen, die in Österreich le­ben, in diesen Berufen arbeiten. Dazu gehören auch 1 027 junge Asylwerberinnen und Asylwerber in einer Lehre, die einen Beitrag zur Volkswirtschaft in Österreich leisten wollen und ihn auch leisten. Es gibt viele Unternehmer, die das auch wollen und die sich um die Ausbildung dieser Menschen bemühen.

Was tut diese Bundesregierung? (Abg. Leichtfried: Das Falsche! – Abg. Belako­witsch: Missbrauch abstellen!) – Diese Bundesregierung will verhindern, dass Men­schen, die in Österreich leben, die einen Beitrag zur österreichischen Volkswirtschaft leisten wollen, auch einen Beitrag leisten dürfen. Das ist schlicht und einfach dumm, kontraproduktiv und schadet. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Belakowitsch: Was ist das für eine Wortwahl?)

Ich wiederhole: Das ist kontraproduktiv, das versteht niemand in dieser Republik. (Zwi­schenruf der Abg. Belakowitsch.) Diese jungen Menschen nehmen niemandem einen Ausbildungsplatz weg (Abg. Neubauer: Natürlich! – Abg. Belakowitsch: Sondern?), sondern das sind jene, die in einem Mangelberuf Tätigkeiten ausüben, die wir brau­chen. Wir wollen auch keine länderspezifische Mangelberufsliste, um dann neue Leute aus Drittländern hereinzuholen. (Abg. Rosenkranz: 70 000 sind schon da!) Meine sehr verehrten Damen und Herren, Schildbürgerstreich ist da eine freundliche Bezeichnung. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

Ich bedanke mich bei jedem Unternehmer und jeder Unternehmerin, die bereit sind, ei­nen Asylwerber, eine Asylwerberin in Ausbildung zu nehmen, und es ihnen ermögli­chen, in Österreich eine Ausbildung zu machen. (Abg. Neubauer: Das ist ja unglaub­lich! – Abg. Rosenkranz: Das hat der Hundstorfer-Erlass so vorgesehen!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Diese Maßnahme ist zulasten Österreichs (Abg. Belakowitsch: Falsch!), diese Maßnahme ist zulasten der Exportwirtschaft in Österreich. (Abg. Belakowitsch: Falsch!) Es waren immer jene Menschen, die in Ös­terreich an Universitäten, in Ausbildung waren, die uns später auch als Exportland im Ausland unterstützt haben.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Integration vor Zuzug ist die Maßnahme, die angesagt ist. – Herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und NEOS. – Abg. Gudenus: Das haben wir gemerkt die letzten Jahre!)

11.17

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster: Herr Abgeordneter Peter Wurm. – Bitte, Herr Abgeordneter.