20.08

Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminis­ter! Lieber Kollege Antoni, das wird kein großes Problem sein. Wir haben 2 Prozent Frauenanteil bei den Seilbahnen, also der Kostenfaktor ist begrenzt. Ich werde das Thema mit Walter Bacher in altbewährter Art und Weise in den Kollektivvertragsver­handlungen erörtern. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.) Ich kann mich den Genesungswünschen an Walter Bacher nur anschließen. Wir haben wirklich eine total gute Sozialpartnerschaft bei den Seilbahnen. Im Tourismus lässt sie allerdings zu wün­schen übrig. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Als begeisterter Seilbahner darf ich euch mitteilen, dass Österreich eine der belieb­testen Regionen auf der Welt ist, und die Seilbahnen die tragenden Säulen des Erfolgs im Wintertourismus sind. Die heimischen Seilbahnen und Skigebiete überzeugen mit neuester Technik, Innovation und Qualität und zählen weltweit zu den besten, mo­dernsten und zugleich erfolgreichsten.

Unsere Seilbahnbetriebe agieren seit jeher nachhaltig und vorausblickend. Sie inves­tieren nicht nur in die eigene Infrastruktur, auch die Dörfer, die Gemeinden und die Re­gionen sind ihnen ein großes Anliegen. Wir legen eine hohe Sicherheits- und Bewil­ligungsqualität vor, und beziehen die Wissenschaft mit ein, bieten ein reiches Betä­tigungsfeld für Geologen, Hydrologen, Ökologen, Glaziologen, Limnologen. Ornitholo­gen, Vegetationsfachleute und, und, und. Es wird also alles aufgeboten, um ordentliche Bewilligungen zu bekommen.

Der Wertschöpfungsfaktor von Seilbahnen liegt bei 6,6, das heißt, 1 000 Euro Gewinn bei den Seilbahnen bedeuten 6 600 Euro Einkommen in der Region. Aufgrund der lo­kalen Besitzstruktur unserer Seilbahnen können wir natürlich auch nicht aus Österreich weg, was ein Vorteil für die Finanz ist. Wir sind aber in voller Verantwortung für unsere Regionen, Dörfer und Täler.

Bergbahnennutzende Wintersportler generieren einen Bruttoumsatz von sagenhaften 8 Milliarden Euro, das ist immerhin mehr als das doppelte Jahresbudget des Landes Tirol, und sorgen für ein Umsatzsteueraufkommen von 1 Milliarde Euro, also insgesamt für eine Wertschöpfung von 4,3 Milliarden Euro. Österreichs Seilbahnen beschäftigen indirekt fast 100 000 Mitarbeiter, direkt 17 300, auch das kommt den Regionen sehr zu­gute.

Seit dem Jahr 2000 haben wir 9 Milliarden Euro in Sicherheit, Qualität und Komfort der Anlagen investiert. Das ist auch ein Grund, warum wir diesbezüglich international zu den drei führenden Nationen der Welt gehören, nämlich neben den USA und Frank­reich; wir sind die Nummer Zwei.

Als ökonomisch denkende und innovative Branche haben Österreichs Seilbahnbetriebe bereits vor Jahren erfolgreiche und wichtige Schritte gesetzt, um die Zukunft des hei­mischen Tourismus zu sichern, und werden das konsequent im Winter, aber auch im Sommer – immerhin machen wir inzwischen 10 Prozent des Umsatzes im Sommer –, weiter tun.

Mit der heutigen Beschlussfassung dieses anstehenden Seilbahngesetzes erfolgt nicht nur die Anpassung an eine EU-Vorgabe, sondern auch ein richtiger und wichtiger Schritt in Richtung Verwaltungsvereinfachung und Praxisnähe. Wir haben den Beweis erbracht – dafür Danke, Herr Bundesminister –, dass wir das mit Hausverstand umge­setzt haben und ohne Gold Plating durchgekommen sind.

Zur Verbesserung zählt: Vereinheitlichung der Konzessionsdauer auf 50 Jahre, Entfall der technischen Überprüfung bei der Konzessionsverlängerung – dafür gibt es erst nach 40 Jahren eine Generalrevision –, ein durchforsteter und reduzierter Sicherheits­bericht, und vieles mehr. Vor allen Dingen konnten wir die aufschiebende Wirkung so regeln, dass es eben nicht vorkommen kann, dass, wenn drei oder vier Wochen vor Weihnachten eine Seilbahn abgenommen wird, ein Grundeigentümer oder irgendje­mand, der Böses will, die Seilbahn erpresst. Diese aufschiebende Wirkung wurde ab­geschafft.

Schade ist, dass wir die Länder nicht davon überzeugen konnten, dass bei den kuppel­baren Sesselbahnen die Betriebsbewilligung und die Baugenehmigung aus der glei­chen Hand kommen.

Mit dem neuen Seilbahngesetz hat eine erfolgreiche heimische Branche auch weiterhin einen sinnvollen gesetzlichen Rahmen, um auch in Zukunft ganz oben mitzuspielen. Dafür ein herzliches Vergelts Gott im Namen der Branche an alle, die dazu beigetragen haben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Ein besonderer Dank gilt natürlich der strengen, aber immer lösungsorientierten Seil­bahnbehörde unter Ministerialrat Schröttner, der auch im Rahmen der Oitaf Österreichs Seilbahnwirtschaft international vertritt, und natürlich ganz besonders Ihnen, Herr Mi­nister.

Ihnen allen empfehle ich dieses Wochenende am Freitagabend die Weltcupparty in Sölden zu besuchen und am Samstag den Fernseher einzuschalten: Um 10 Uhr Rie­sentorlauf der Damen, und am Sonntag Riesentorlauf der Herren. Die Wintersaison kann beginnen! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

20.12

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeord­neter Kumpitsch. – Bitte, Herr Abgeordneter.