14.40

Abgeordnete Andrea Michaela Schartel (FPÖ): Frau Präsidentin! Meine sehr geehr­ten Damen und Herren! Ich möchte gerne den Schlusssatz von Herrn Lindner aufgrei­fen, der hier gesagt hat, die Sozialdemokratie stehe immer für Schutz und Nichtdis­kriminierung aller Menschengruppen. – Sie hätten aber in Klammern dazusagen müs­sen: außer man kommt von der FPÖ; dann gelten für Sie nämlich weder Gleichbe­handlung noch Antidiskriminierung noch sonst irgendetwas. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Dönmez.)

Ich werde Ihnen das jetzt anhand eines Beispiels erklären: Ich habe schon ein längeres Berufsleben hinter mir und bin auch schon seit meinem 14. Lebensjahr aus Überzeu­gung bei der Freiheitlichen Partei dabei. Ich musste aber leider persönlich erfahren, als ich bei einem sozialistisch geführten Betrieb gearbeitet habe, dass ich aufgrund meines Bekenntnisses, dass ich gerne freiheitliche Politikerin, Mandatarin bin, zweimal meine Arbeitsstelle verloren habe – weil eben die SPÖ niemanden diskriminiert, immer alle gleich behandelt und so lieb und so nett ist. (Abg. Loacker: Das können Sie von der ÖVP auch haben! – Abg. Rosenkranz: Das ändert aber nichts an der Tatsache! – Zwi­schenruf der Abg. Meinl-Reisinger. – Abg. Rosenkranz: Da hab’ ich ein paar Fälle mehr in petto!)

Das Nächste, was ich gerade als Frau einfach nicht nachvollziehen kann: Wenn Sie in vielen Bereichen und in vielen Dingen anprangern, dass es nach wie vor, obwohl wir das Jahr 2018 schreiben, doch immer wieder vorkommt, dass Frauen in vielen Dingen diskriminiert und nicht wertgeschätzt werden, warum setzen Sie sich immer wieder mit aller Kraft dafür ein, gerade jene Kultur bei uns hereinzulassen, die nichts anderes im Sinn hat, als Frauen zu diskriminieren? Das Thema Kopftuch entstand nämlich aus dem Tatbestand der Diskriminierung der Frau. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Dönmez.)

Warum? – Weil muslimische Männer sich anscheinend nicht zurückhalten können, wenn sie das lange blonde oder gelockte schwarze Haar einer Frau sehen, deshalb müssen die das Kopftuch tragen. Ich möchte nicht wissen, wie Sie reagieren würden, wenn irgendein österreichischer Mann oder ein katholischer Pfarrer sagen würde, wir dürfen nur mehr Hosen oder lange Röcke tragen und am besten mit Rollkragenpullover herumrennen. (Beifall und Bravorufe bei der FPÖ sowie Beifall bei Abgeordneten der ÖVP und des Abg. Dönmez.)

14.42

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Plakolm. – Bitte, Frau Abgeordnete.