18.10

Abgeordnete Carmen Schimanek (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Werte Kollegen! Bevor ich zu meiner Rede komme, noch einen Satz zu Kollegin Holzinger-Vogtenhuber: Liebe Daniela, ich bin auch nicht glücklich über diese Postings, Hass im Netz gehört immer verpönt. Ich glaube aber, du kannst auch nicht glücklich sein, mit einem Kollegen im Klub zu sitzen, der Frauen belästigt und keine Konsequenzen da­raus zieht. Wenn Peter Pilz ein bisschen Charakter hätte, wäre er heute weder auf dem Bild noch bei uns im Hohen Haus. Darüber kannst du wirklich nicht glücklich sein. (Bei­fall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Jetzt zum eigentlichen Thema, zum Schutz unserer Kinder vor Gewalt und Pornografie im Internet. Ich glaube, das ist ein Thema, das uns alle angeht. Wir alle gemeinsam haben eine Verpflichtung, uns dagegen zu stellen. Ich freue mich sehr, dass auch die SPÖ und JETZT – nicht mehr Liste Pilz, sondern JETZT – mitgehen. Was ich nicht ganz verstehe, ist, warum die NEOS uns da nicht unterstützen und mit dem Antrag nicht mitgehen. Die Erklärung der Kollegin Gamon hat sich mir nicht ganz erschlossen, denn die Argumentation war die gleiche wie die der SPÖ, aber die SPÖ sagt, sie un­terstützt den Antrag selbstverständlich, weil er ein wichtiges Anliegen behandelt.

Für mich ist es sehr erschreckend, dass Kinder oft schon sehr früh, mit acht, neun Jah­ren, erste Kontakte mit pornografischen Inhalten im Internet haben. Das passiert na­türlich nicht, weil sie nach diesen Inhalten suchen, sondern weil solche Inhalte oft inter­aktiv auf anderen Seiten erscheinen, wie zum Beispiel auf Filesharingseiten, auf denen auch Pornografieseiten werben. Das ist schon sehr erschreckend.

Außerdem gab es eine Studie, im Rahmen derer Kinder und Jugendliche befragt wur­den, wie sich der Einfluss von Pornografie auf sie auswirkt. Von den befragten 11- bis 16-jährigen gaben 39 Prozent der Mädchen und 53 Prozent der Burschen an, dass Pornografie für sie sehr realistisch ist. Weiters meinen 29 Prozent der Mädchen und 44 Prozent der Burschen, Pornografie als Inspirationsquelle für ihr Sexualleben anzu­sehen. Ich denke, das ist eine Entwicklung, der wir ganz aktiv entgegentreten müssen.

Oft wissen Eltern auch nicht, auf welchen Seiten sich Kinder befinden, auch da brau­chen wir, glaube ich, sehr viel Aufklärung. Kinder wollen auch nicht, dass Eltern Ein­blick in ihre Handys haben, also auch damit muss man sehr sensibel umgehen, damit das Vertrauensverhältnis zwischen Kindern und Eltern bestehen bleibt. Deshalb bin ich sehr froh, dass die Medienkompetenz, die in diesem Antrag auch angesprochen wird, ein großer, wichtiger Teil davon ist.

Ich möchte noch auf eine Seite im Internet für Eltern und Kinder hinweisen, die sehr viele praktische Hinweise gibt, wie man mit diesem Thema umgehen kann, auf Safer­internet.at. Ich glaube, wenn wir uns diesem Thema gemeinsam annähern, wird dabei auch etwas Gutes für unsere Kinder herauskommen. – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.13

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Ricarda Berger. – Bitte.