18.31

Abgeordnete Daniela Holzinger-Vogtenhuber, BA (JETZT): Wie bereits ausführlich erwähnt worden ist, ziehen wir hier an einem Strang. Ich denke, wir alle sind der Über­zeugung und der festen Meinung, dass es nicht sein kann, dass es da eine starke Vermischung zwischen Spielen auf der einen Seite – das heißt Kinder und Jugendli­che, die einfach ein Computerspiel spielen – und dem Herangeführtwerden an illegales Glücksspiel auf der anderen Seite gibt. Es wurde nämlich – das ist auch in einer Studie der Universität Bremen erwähnt worden – nicht nur festgestellt, dass diese sogenann­ten Lootboxen, diese Beute- oder Plünderboxen, wie sie auch genannt werden, in den Spielen existieren, sondern dass sie auch – und das ist es – die psychologische Wir­kung von klassischem Glücksspiel haben.

Dieses klassische illegale Glücksspiel, an das die Kinder und Jugendlichen damit he­rangeführt werden, führt dann im nächsten Schritt dazu, dass es Spielehersteller gibt, die bereits die Hälfte ihres Gewinns mit genau diesem Geschäftsmodell machen. Aus dem Finanzbericht des Spieleherstellers Activision Blizzard geht hervor, dass im ver­gangenen Jahr alleine mit diesen sogenannten Beuteboxen 4 Milliarden Dollar ge­macht worden sind. Das heißt, Jugendliche erreichen in einem Spiel einen gewissen Spielstand, erhalten dafür eine sogenannte Truhe, Schatztruhe, Box – wie auch immer –, und um diese zu öffnen, um den Inhalt zu erhalten, wird investiert, und zwar kräftig investiert. Dazu braucht es Kreditkarten oder dementsprechende Guthaben – und ob man dann etwas erhält oder nicht, ist ein zweites Paar Schuhe. Das ist genau dieses Glücksspielelement, das vorhanden ist.

Ich bin der Überzeugung, dass es nicht sein kann, dass, wie die Deutsche Börse es beziffert, der globale Umsatz aktuell bei rund 46 Milliarden Dollar liegt – das heißt, mit diesem Geschäftsmodell wird weltweit aktuell ein Umsatz von 46 Milliarden Dollar gemacht – und dass diese Plünderboxen ihrem Namen aktuell eigentlich gerecht wer­den. Wir haben eine Situation vor uns, in der ein organisierter Raubzug, eine organi­sierte Plünderung in den Kinderzimmern der Jugendlichen und Kinder in Österreich stattfindet, weshalb diesem Geschäftsmodell der Spielehersteller ein Riegel vorgescho­ben werden muss.

Ich denke, die Zuweisung an den Finanzausschuss mag inhaltlich korrekt sein, aber trotz allem wünsche ich mir, dass dieser Antrag nicht verräumt wird, vertagt wird, wie auch immer. Der Weg in den Finanzausschuss mag richtig sein, aber bitte, Frau Mi­nisterin, es geht hier um Jugendschutz, es geht hier um den Schutz unserer Kinder auf europäischer Ebene, deshalb ist es wichtig, diesbezüglich Beschränkungen zu errei­chen und sich da die Länder Belgien und Niederlande als Vorbild zu nehmen. – Vielen Dank. (Beifall bei JETZT.)

18.34

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Nico Marchetti. – Bitte, Herr Abgeordneter.