14.44

Abgeordneter Ing. Klaus Lindinger, BSc (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin, auch ich darf Ihnen meine Glückwünsche aussprechen! Hohes Haus! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Der Grüne Bericht ist mitunter einer der wichtigsten jährlichen Berichte, wenn es um den Istzustand in der Land- und Forstwirtschaft geht. Diese wertvollen Erkenntnisse über die Situation im heimischen Agrarsektor sind, glaube ich, maßgebend dafür, wie wir die Zukunft der Landwirtschaft gestalten.

Kollege Berlakovich hat es bereits erwähnt: Im Schnitt haben wir im Jahr 2017 in der Land- und Forstwirtschaft ein Einkommensplus von 14 Prozent erreicht. Das ist aber noch kein Anlass zur Euphorie, denn in den vorangegangenen Jahren war diese Ent­wicklung eher prekärer. Es ist festzuhalten, dass dieser Bericht nur einen kurzfristigen Zeitraum widerspiegelt, denn sieht man sich die Einkommenssituation mittel- und lang­fristig an, so zeigen die Zahlen eine ganz, ganz geringe Steigerung.

Ein erfreulicher Trend hingegen ist im Bodenverbrauch zu erkennen. Seit 2010 konnte der Bodenverbrauch von rund 24 Hektar in etwa halbiert werden. Diese Entwicklung soll und muss auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden, um die Lebens­grundlage für unsere Landwirte abzusichern. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Frau Kollegin Ecker, ich muss Ihnen sagen: Bleiben Sie bei der Pflanzenschutz­diskussion bitte ehrlich! Pflanzenschutzmittel werden sowohl im Bio- als auch im konventionellen Bereich eingesetzt. (Zwischenruf des Abg. Klaus Uwe Feichtinger.) Die Landwirte arbeiten mit Natur, Grund und Boden, und die Pflanzenschutzmittel werden auch nur dort eingesetzt, wo es unbedingt notwendig ist, wo wir die Schädlinge von unseren Äckern fernhalten müssen, damit wir die Lebensmittelproduktion für die Österreicherinnen und Österreicher sicherstellen können. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Mit Blick auf die klimabedingten Ertragseinbußen muss meiner Meinung nach die zweite Säule der europäischen Gemeinsamen Agrarpolitik, die ländliche Entwicklung, stärker in den Fokus gerückt werden. (Bravoruf bei der SPÖ.) Durch unser Programm, das Öpul-Programm, verpflichten sich unsere Betriebe, umweltrelevante Maßnahmen in ihren Betrieben durchzuführen. Dazu gehört zum Beispiel auch eine stärkere Unterstützung für Bewässerungsanlagen in der nächsten Förderperiode, die aufgrund der immer stärker auftretenden Ausprägungen des Klimawandels – andauernde Trockenperioden wie im heurigen Jahr – wichtiger werden.

Weiters werden die Gelder für erbrachte Leistungen ausbezahlt, die ganz im Sinne der Umwelt und des Zusammenspiels zwischen Landwirt und Natur stehen. Deshalb werden wir uns bei den Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik für unsere heimischen Bauern einsetzen und jeden Cent aus Brüssel abholen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Sehr positiv sehe ich das EU-Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch, damit die jüngste Generation von klein auf die gesunden Lebensmittel kennen- und lieben lernt.

Die Prämie für die Junglandwirte ist eine große Erleichterung für die Hofübergaben. Rund 9 200 Betriebe, geführt von den jungen Bäuerinnen und Bauern, haben dadurch eine Unterstützung erhalten. Diese Zahl spricht für sich, denn laut Eurostat sind wir, wenn man so will, Europameister bei der Anzahl der Junglandwirte. Mit 22 Prozent liegen wir an erster Stelle, gefolgt von Polen und der Slowakei. Mein großer Dank gilt deshalb allen Jungbäuerinnen und Jungbauern. Ich freue mich über ihren Mut und ihre Entschlossenheit und gratuliere zu dieser Berufswahl, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Landwirt sein nicht nur ein Beruf, sondern vielmehr auch eine Berufung ist. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

14.48

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Frau Abgeordnete Wimmer ist zu Wort gemel­det. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.