16.35

Abgeordneter Andreas Kühberger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Liebe Österreicherinnen und Österreicher! Geschätzter Herr Kollege Schellhorn! Die Bundesregierung zeigt Verantwortung und macht keine Symbolpolitik, und diese Verantwortung, die möchte ich auch von Ihnen sehen. Den Klimawandel kann man nicht mit Wolken vergleichen. Die Folgen des Klimawandels zeigen sich zum Beispiel in Kalifornien, wo Gegenden brennen und zahlreiche Menschen auf dramatische Weise ihr Leben verloren haben. Diese Klimaveränderungen sind jetzt auch bei uns spürbar. Im Sommer 2018 haben sie vor allem im Grünland große Auswirkungen gehabt. Wegen unseres Grünlandes – Sie sind ja auch Touristiker und haben zu Hause einen Gastronomiebetrieb – kommen Tausende Menschen zu uns auf Urlaub, und die Landwirte gestalten es. Grünland – nur zur Erklärung – sind Wiesen und Weiden, und diese Wiesen und Weiden werden von den bäuerlichen Betrieben abgeerntet und genutzt. Ihre Tiere verwandeln diese Wiesen und Weiden als Grundfutter in edle Produkte wie Fleisch, Milch und vieles andere. Um von solchen Wiesen ernten zu können, braucht es einen Niederschlag von mindestens 800 mm.

Um jetzt noch einmal auf den Klimawandel zurückzukommen: Im Linzer Becken haben wir Niederschlagsmengen von 137 mm gehabt. Das ist um 50 Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt, und da kann man nicht sagen, dass das nichts ist, denn hinter diesen Zahlen, Herr Vogl, Herr Zinggl, Herr Schellhorn, stehen Familienbetriebe, da geht es um die Existenz von landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Fa­milienbetrieben in Österreich. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Darum begrüße ich auch das Maßnahmenpaket der Bundesregierung, das in der Situation zu unterstützen versucht. Es ist eine nachhaltige Unterstützung zur Selbst­hilfe. Wir haben gehört, dass die Förderung von 50 auf 55 Prozent erhöht wird. Das hat erstens einmal unmittelbar eine Absicherung zur Folge und auch eine höhere Durch­versicherungsrate, weil es dann natürlich für mehr Landwirte interessant wird, sich zu versichern. Wenn wieder solche Schäden auftreten – Sie können ruhig lachen, Herr Schellhorn, aber den Bäuerinnen und Bauern in Österreich ist nicht zum Lachen ‑, ist diese höhere Durchversicherungsrate wichtig, damit wir gerüstet sind, wenn es nächs­tes Jahr so weitergehen sollte. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Die Tierausfallsversicherung, die auch zu 55 Prozent von der öffentlichen Hand ge­stützt wird, ist ganz, ganz wichtig. Sicherlich müssen wir uns noch zusammenreißen und den Versicherungsschutz noch weiter ausbauen, vor allem hinsichtlich der Treff­sicher­heit. Da hat es auch Kritik gegeben. Wir werden in nächster Zeit natürlich schau­en, dass wir da weiterkommen.

Mit diesen Millionen werden nicht 100 Prozent ausgeglichen, es wird nur ein ganz kleiner Bruchteil abgegolten. Die Bäuerinnen und Bauern brauchen dieses Geld dringend, damit sie ihre Tiere im Winter mit dem Grundfutter füttern können.

Geschätzte Frau Bundesministerin, ich möchte dir für diese Maßnahmen danken. Es ist das zweite Dürrepaket in diesem Jahr, das die Klimaschäden abfedern und vor allem unsere landwirtschaftlichen Familienbetriebe in Österreich für die Zukunft fit machen und vor allem erhalten soll. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

16.39

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hauser. – Bitte.