Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung, 22. November 2018 / Seite 192

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nur nach den Regeln des WGG erfolgen. Die Regeln für den selbst nutzenden Käufer von Wohnungen bleiben davon natürlich unberührt.

Meine Damen und Herren! Ich glaube, es ist jedem von uns vollkommen klar, dass es, wenn wir die Preise beobachten – die Mietpreise oder auch die Preise für das Schaffen von Eigentum –, für junge Menschen immer schwieriger wird, einerseits die Mittel auf­zubringen, um sich eine Miete leisten zu können – vielleicht auch, wenn bereits Kinder vorhanden sind, für eine etwas größere Wohnung –, es aber auch immer schwieriger wird, sich im ländlichen Raum ein kleines Haus zu bauen, wenn nicht Eltern oder Großeltern vorhanden sind, die ein Grundstück vererben, weil die Grundstückspreise immer weiter steigen.

Vor all dem und vor all den Problemen und auch vor den großen Herausforderungen dürfen und werden wir nicht die Augen verschließen, und die heutige Debatte zeigt, dass Regierung und Opposition bei der Lösung dieser wichtigen Probleme und auf dem Weg in Richtung Verwirklichung der Ziele, die wir uns gesetzt haben, an einem Strang ziehen – und dafür bedanke ich mich sehr herzlich. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

18.34


Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Mag.a Johanna Jachs ist die nächste Red­nerin. – Bitte.


18.35.07

Abgeordnete Mag. Johanna Jachs (ÖVP): Frau Präsidentin! Geehrter Herr Bundes­minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, wir alle sind uns einig, dass Wohnen ein Grundbedürfnis ist, und gerade für junge Menschen, die zum allerersten Mal aus dem Hotel Mama ausziehen und einen selbstständigen Haushalt führen wollen, ist es eine wichtige und folgenreiche Entscheidung, wo und wie sie sich niederlassen.

Die Traumimmobilie der Österreicherinnen und Österreicher ist ein Haus am Land oder am Stadtrand, und auch wir von den Regierungsparteien glauben, dass die günstigste Form des Wohnens langfristig das Eigentum ist. (Zwischenruf des Abg. Plessl.) Wir müssen dazu aber vermehrt Anreize setzen, zum Beispiel – es ist schon angesprochen worden – die Ausweitung des Mietkaufmodells.

Österreich ist ein Land der Mieter. Es gibt in Österreich in etwa 1,6 Millionen Haupt­mietverhältnisse, und von diesen 1,6 Millionen sind in etwa 630 000 im gemeinnützigen Wohnbau. Im Regierungsprogramm finden sich auch Punkte, dass wir den gemein­nützigen Wohnbau weiter ausbauen wollen und dass dieser leistbar bleiben soll. Auch vor dem Hintergrund, dass Mieten in den letzten Jahren überproportional teurer gewor­den sind, ist es besonders für Jungmieter von großer Bedeutung, dass der gemein­nützige Wohnbau leistbar bleibt, denn er ist ein Schritt in die Selbstständigkeit, weil viele junge Menschen in geförderten Wohnungen ihre ersten eigenen vier Wände finden.

Aus diesen Gründen kann ich den Antrag der Kollegen Singer und Schrangl nur unterstützen, denn erstens sprechen wir uns damit klar gegen die Spekulation mit Vermögen von gemeinnützigen Bauvereinigungen aus – das braucht es ohne zu viel Bürokratie –, zweitens braucht es auch im gemeinnützigen Wohnbau Managerinnen und Manager, die fähig sind, deren Bezugsobergrenzen aber auch modern geregelt werden.

Darüber hinaus, liebe Kolleginnen und Kollegen, müssen wir ein Schlupfloch stopfen, denn es gibt momentan einen Graubereich, der es ermöglicht, dass geförderte Woh­nun­gen kurzfristig vermietet werden, und dem müssen wir einen Riegel vorschieben.


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