19.02

Abgeordneter Hannes Amesbauer, BA (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Wir haben es jetzt in der Debatte schon öfter gehört: Der gegenständlichen Novelle des Waffengesetzes liegt eine EU-Richtlinie zugrunde. Ich mache aus meinem Herzen jetzt keine Mördergrube und muss ganz ehrlich sagen, dass ich diese EU-Richtlinie als nicht besonders optimal, als nicht besonders klug, als nicht notwendig und in manchen Bereichen auch als über­schießend ansehe. Wir haben jedoch die Verpflichtung, diese Richtlinie umzusetzen, und ich denke, das ist recht gut gelungen.

Warum finde ich diese Richtlinie überschießend? – Weil ich denke, dass sie am eigent­lichen Ziel vorbeigeht. Die EU-Kommission ist beginnend mit den Terroranschlägen in Paris, die uns allen in tragischer Erinnerung sind, hergegangen und hat gesagt: Jetzt machen wir diese Richtlinie. – Was mich aber besonders stört, ist, dass die Richtlinie und vor allem der ursprüngliche Entwurf der Richtlinie, der ja Gott sei Dank vom EU-Parlament abgemildert wurde, ausschließlich auf die Legalwaffenbesitzer abgezielt hat. Sie war dafür gedacht, die Legalwaffenbesitzer zu kriminalisieren. Ich bin der Meinung, auch die EU sollte ihr Hauptaugenmerk vor allem darauf legen, den illegalen Waffen­handel und den illegalen Waffenbesitz effektiv zu bekämpfen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Diese Bundesregierung und das Parlament als Gesetzgeber – und da freut mich auch die breite Zustimmung – haben einen Mittelweg, wie es der Herr Minister genannt hat, gefunden. Man wird es nie jedem recht machen können, dem einen ist es zu wenig scharf, dem anderen ist es zu liberal; ich finde, wir haben es gut gemacht. Ein Waf­fengesetz sollte so streng wie nötig sein, aber mit einem Waffengesetz sollten wir auf keinen Fall Jägern, Sportschützen, Waffensammlern oder auch Menschen, denen es gesetzmäßig zusteht, zum Eigenschutz, zum Selbstschutz zu Hause eine Schusswaffe bereitzuhalten, das Leben schwermachen – und das machen wir auch nicht.

Als Jäger möchte ich auch besonders auf die Situation der Jäger eingehen. Da hat es wirklich zahlreiche Erleichterungen gegeben, vor allem auch Verwaltungserleich­terun­gen. Der Schalldämpfer ist angesprochen worden. Man muss sich vorstellen, dass Jagdgewehre bis zu 165 Dezibel erreichen können, ab dem Bereich von 120, 130 Dezibel kann schon eine Gesundheitsgefährdung auftreten, das geht von Ohren­schmerzen über Tinnitus bis zu akutem Gehörverlust, also zur Taubheit. – Das wollen wir so nicht. Es ist nicht immer praktisch, mit dem Gehörschutz im Revier, vor allem auf der Pirsch, unterwegs zu sein, und daher ist das eine sinnvolle Sache.

Da muss man auch mit ein paar Märchen aufräumen, die man aus Science-Fiction-Filmen kennt: Ein Schalldämpfer reduziert den Mündungsknall, der Schuss ist deshalb nicht leise, aber eben nicht mehr gesundheitsgefährdend, und das ist ganz, ganz wichtig. Das ist für den Schützen wichtig, das ist für den Jagdhund wichtig, also auch im Sinne des Tierschutzes, es ist für die Ruhe im Revier von Bedeutung, und es reduziert auch noch den Rückstoß, was für einen sicheren Schuss, für einen sicheren Treffer und somit auch für das Wohl des erlegten Wildes von großem Vorteil ist.

Dass man mit dem Jagdschein und der Waffenbesitzkarte im Revier jetzt auch die Kurzwaffe führen darf, ist sehr, sehr sinnvoll. Wir brauchen das zur Nachsuche; wir brauchen das im unwegsamen Gebiet, wo man mit der Langwaffe nicht so gut unterwegs ist; wir brauchen das in Gebieten, wo es zu gefährlich wäre, vor allem auch in bewohnten Gebieten, wo ein Fangschuss zum Beispiel bei Verkehrsunfällen ange­bracht und notwendig ist, damit es zu keinen gefährlichen Querschlägern kommt; und wir brauchen es auch, um wehrhaftes Wild, sprich Schwarzwild, abzuwehren.

Frau Kollegin Krisper, ich weiß nicht, wie viel Ahnung Sie von der Jagd haben (Zwi­schenruf der Abg. Krisper), aber ich wünsche Ihnen nicht, dass Sie versuchen, ein angeschweißtes, sprich angeschossenes Wildschwein mit einem Knicker, sprich Jagdmesser, zu erlegen, denn das würde sehr, sehr böse ausgehen – und in diesem Fall nicht für die Wildsau. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

19.06

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Johann Höfinger. – Bitte.