13.55

Abgeordneter Dipl.-Ing. Christian Schandor (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseher auf der Galerie und zu Hause an den Bildschirmen! Vieles wurde schon ausgeführt, ich möchte trotzdem noch einmal die vier wesentlichen Ziele dieses Pädagogikpakets 2018 wie­derholen. Das erste Ziel: klare Notensystematik und transparente, kriterienorientierte Leistungsbeurteilung; zweitens: bestmögliche Förderung entsprechend den individuel­len Voraussetzungen; drittens: Verbesserung der Außenwirkung der Mittelschule, wo­bei die positiven Entwicklungen der Neuen Mittelschule beibehalten werden; viertens: Verbesserung der Durchlässigkeit im österreichischen Bildungssystem. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich möchte auf den Vorredner, Kollegen Kovacevic, eingehen, leider ist er jetzt nicht im Saal. (Abg. Kovacevic: Doch!) – Danke für das Handzeichen! Herr Kollege, meine Meinung stammt nicht vom Stammtisch, meine Meinung stammt aus der tagtäglichen Arbeit eines Lehrers an einer Schule. Ich unterrichte nach wie vor zwei Tage in der Woche von der ersten bis zur fünften Klasse an der HTL in Fürstenfeld, in diesem Schuljahr die vierte und fünfte Klasse. Ich lade Sie zu mir an meine Schule ein, ma­chen Sie sich einmal ein Bild! Kommen Sie vorbei und sehen Sie sich an, wie der Stan­dard von jenen Schülern aussieht, die wir von der Neuen Mittelschule oder zukünftig von der Mittelschule an unsere Schule bekommen! Ich glaube, wenn man eine Fehl­entwicklung erkennt, ist es legitim, dass man diese aufgreift, korrigiert und in eine bes­sere Richtung bringt. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Hammerschmid: Das muss man zuerst evaluieren!)

Ich halte es für einen Fehler, den falschen Weg einzuschlagen und dann noch Gas zu geben. Das finde ich nicht in Ordnung.

Daher möchte ich auf dieses freiwillige zehnte Schuljahr an den Polytechnischen Schu­len eingehen. Ich finde, es ist höchst an der Zeit, das ist eine Forderung, die schon viele Jahre besteht, die leider unter Ihrer Führung nicht umzusetzen war; das bedauere ich. Das gibt jenen Schülern, die die 9. Schulstufe in einer mittleren oder höheren Schule nicht erfolgreich abschließen konnten, die Chance, ein Zeugnis zu bekommen, das nicht von mehreren Nicht genügend strotzt, und sie bekommen damit auch die Chance, eine Lehrstelle zu finden. Das ist das Ziel. (Beifall bei der FPÖ und bei Abge­ordneten der ÖVP.)

Bis dato war es, wenn ein Schüler, eine Schülerin erkannt hat, dass er, dass sie in der falschen Schule ist, nur möglich, noch vor Weihnachten einen Schulwechsel durchzu­führen. Jetzt ist es eben möglich, freiwillig ein zehntes Schuljahr zu absolvieren.

Eine Korrektur an die Kollegin Cox, was dieses Anforderungsniveau Standard und Standard AHS ab der 6. Schulstufe, also ab der zweiten Klasse in der Mittelschule, be­trifft: Der Beobachtungszeitraum ist ein Jahr, und ich glaube, das muss man den Kol­leginnen und Kollegen in der Mittelschule auch zugestehen, dass es nach einem Jahr möglich sein muss, das zu beurteilen. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Preiner.)

Ich darf all jenen, die hier mitgearbeitet haben, meinen Dank aussprechen. Ich halte es für absolut notwendig und richtig, diese Ziele zu verfolgen. Ein Ziel, das wir nicht aus den Augen verlieren dürfen, ist, dass die Chancen und Möglichkeiten, die unseren Kin­dern geboten werden sollen, verbessert werden. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

14.00

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Niss. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.