14.51

Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Frau Präsidentin! Werte Kollegin­nen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Bildung ist in Österreich nach wie vor ein großer Kostenfaktor und vor allem am Schulstart eine finanzielle Belastung. Ge­rade für Familien ist diese finanzielle Belastung oftmals immens. Schulmaterialien, Bas­telbeitrag, Druckkostenbeitrag, Schulausflüge – die Liste der Anschaffungen ist lang.

Um diese Herausforderungen genau abbilden zu können, wäre eine aktuelle Erhebung der Schulkosten, die auch regelmäßig – am besten in drei- bis fünfjährigen Abstän­den – aktualisiert wird, sehr begrüßenswert. Nicht nur im Bereich der Schule, sondern ganz generell wäre eine Kinderkostenanalyse in Österreich wieder längst überfällig. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Cox.)

Warum aber braucht es solche Analysen? – Die Antwort ist eigentlich klar: um die tat­sächlich anfallenden Kosten für jede Schülerin und jeden Schüler und jede Schulstufe zu erheben und darzustellen und in der Folge die Familien und vor allem die Kinder bestmöglich zu unterstützen. Wenn man weiß, wo der Schuh drückt, dann kann man natürlich die Förderungen und den Support optimal anpassen. Eine Schulkostenerhe­bung der AK hat gezeigt, dass die Kosten in der Volksschule pro Schuljahr und Schul­kind bei circa 855 Euro liegen. Die Schulkosten für ein Kind in der Oberstufe des Gym­nasiums betragen schon 1 299 Euro.

Es geht dabei um Bildung, aber es geht auch um soziale und gesellschaftliche Teil­habe an Schulausflügen, Museumsbesuchen, Wandertagen et cetera. Kinder dürfen aufgrund des Börserls ihrer Eltern nicht im Klassenzimmer von Stigmatisierung betrof­fen sein. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf bei der FPÖ.)

Eine Kostenerhebung trägt dazu bei, zu zeigen, wie stark Eltern finanziell wirklich durch den Schulbesuch ihrer Kinder belastet sind. Durch eine solche Erhebung kann man auch Unterstützungsleistungen wie beispielsweise das Schulstartgeld einfach besser einteilen. Für die Umsetzung wäre natürlich zu bedenken, wie oft diese Kosten­erhebung gemacht wird und welche Kriterien zu berücksichtigen sind, damit man eine repräsentative Stichprobe hat und das auch mit einem bürokratisch machbaren Auf­wand umsetzen kann.

Wir würden diese Maßnahme prinzipiell begrüßen. Ich möchte nur generell festhalten, dass wir als Sozialdemokratie vor allem für eine kostenlose Bildung einstehen, denn Bildung ist enorm wichtig – wichtig für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen in un­serem Land –, und der Zugang zur Bildung soll auf jeden Fall nicht vom Börserl und der finanziellen Situation der Eltern abhängig sein. (Beifall bei SPÖ und JETZT.)

14.54

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Hofinger zu Wort gemeldet. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.