17.30

Abgeordnete Melanie Erasim, MSc (SPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Ich darf heute zum Entschließungsantrag der Abgeordneten Stephanie Cox sprechen, in dem eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und Schu­len der Sekundarstufe I gefordert wird, um Angebote der Ferienbetreuung auszubauen und weiterzuentwickeln.

Für die Zuseherinnen und Zuseher vor den Fernsehbildschirmen möchte ich kurz erör­tern: Was ist ein Entschließungsantrag? – Mittels eines Entschließungsantrages wird die Bundesregierung, in diesem Fall der Herr Bundesminister, aufgefordert, in einem gewissen Bereich, hier im Bereich der Zusammenarbeit, etwas zu tun und etwas vo­ranzubringen. Wir von der SPÖ verstehen nicht, warum die Regierungsfraktionen die­sem Entschließungsantrag nicht zustimmen konnten, denn meines Erachtens muss man gerade betreffend Ferienbetreuung der Kinderbildungseinrichtungen jede Möglich­keit nutzen, dieses Gesamtmosaik zu verbessern.

Wir als sozialdemokratische Parlamentsfraktionen haben zwei Ergänzungspunkte zu diesem Entschließungsantrag. (Abg. Hammer: Seid ihr mehrere Fraktionen?) Wir werden dem Antrag zwar zustimmen, möchten die zwei Punkte aber bitte auch noch mit auf den Weg geben: Der erste Punkt ist, dass aus unserer Sicht auch die Primar­stufe einzubinden wäre. Der zweite Punkt, der zwar nicht so formuliert ist, ist, dass da keine prekären Beschäftigungsverhältnisse geschaffen werden sollen und auch einer entsprechenden Entlohnung für die Studierenden stattgegeben werden soll.

Das wäre eine Win-win-Situation sowohl für die Studierenden, die gerne Praxiserfah­rung sammeln möchten, als auch für die vielen jungen Eltern, die oft nicht wissen, wo­hin sie in den vielen Wochen Ferien mit ihren Kindern sollen. Das muss unsere Direk­tive und die Direktive der Gesetzgebung sein. Ein Best-Practice-Beispiel ist zum Bei­spiel die Vetmeduni Wien, die für einen geförderten Unkostenbeitrag den drei- bis zwölfjährigen Kindern von Mitarbeitern durch zukünftige Pädagoginnen und Pädago­gen der Pädagogischen Hochschule Betreuung ermöglicht. Laut Rückfrage funktioniert das einwandfrei.

Genau diese Best-Practice-Beispiele brauchen wir für dieses Gesamtmosaik einer guten Ferienbetreuung, einer Beseitigung von Hemmnissen für junge Eltern, sodass sie nicht von einer Beteiligung am Berufsleben abgehalten werden. Genau diese Mo­saiksteine brauchen wir, um die Barcelonaziele zu erfüllen und eine zukunftsorientierte Politik im Bereich der Kinderbildung zu machen.

Ich bitte auch die Zuseherinnen und Zuseher, nicht nur an die Luftblasen zu glauben, dass eh alles so gut läuft. Herr Minister, irgendwie tun Sie mir ja leid, denn es muss Ihnen im Herzen wehtun, als Mensch mit fundiertem wissenschaftlichen, höchstwissen­schaftlichen Background hier den ganzen Tag diese Plattitüden zu ertragen. Sie müs­sen selbst schmunzeln. Ich hoffe sehr, dass Sie Ihre Ideen in Zukunft auch noch bes­ser einbringen können und dass im Bereich der Bildungspolitik wieder auf eine wis­senschaftlich fundierte Basis zurückgekommen wird. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.34

Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Mag.Ger­traud Salzmann. – Bitte.