17.39

Abgeordnete Stephanie Cox, BA (JETZT): Frau Präsidentin! Herr Minister! Kollegin­nen und Kollegen! Frau Salzmann, haben Sie den Antrag eigentlich auch gelesen? (Abg. Salzmann: Ja!) Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass es gratis sein sollte. Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass es das Pflichtpraktikum sein sollte. Ich habe ledig­lich einen Antrag gestellt, dass es dazu Vorschläge geben soll. Ich denke, das ist ein sehr konstruktiver Antrag, und ich finde es sehr, sehr schade, dass Sie hier Sachen hi­neininterpretieren, weil Ihnen anscheinend nichts anderes einfällt. (Beifall bei JETZT und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich weiß nicht, das ist jetzt schon schade. Das stimmt mich sehr ratlos, muss ich sa­gen, denn grundsätzlich – nur als Erläuterung –: Warum haben wir diesen Antrag ge­stellt?

Es ist nun einmal so, dass Kinder und Jugendliche 13 bis 14 Wochen Ferien haben und es so ist, dass Eltern und Erwachsene nur fünf Wochen Urlaub haben. Das heißt, da haben wir zwei Komponenten, die dann oft nicht zusammenpassen. Sehr oft stellen sich dadurch Eltern oder Erziehungsberechtigte natürlich die Frage: Wer betreut mein Kind? Das ist eine Herausforderung, genau das haben wir uns auch angeschaut.

Es gab im Jahr 2018 im Jänner einen Bericht des Rechnungshofes, der besagt: „Im Sinne der Vereinbarkeit von Beruf und Familie war die nicht garantierte Ferienbetreu­ung als ein essenzielles Problemfeld der schulischen Tagesbetreuung anzusehen.“ Ge­nau das haben wir uns angeschaut, denn es wird uns als Opposition ja immer vorge­worfen, dass wir nur kritisieren und nicht mit Lösungen kommen. Das ist genau der An­trag, dass wir gesagt haben: Okay, wie könnte man das in der Sekundarstufe I lösen?

Natürlich sollte der Anspruch eigentlich sein: Ein kostenloses und flächendeckendes Angebot in ganz Österreich muss das ultimative Ziel sein. Da haben wir uns seitens des Feedbacks des Rechnungshofes auch die Sekundarstufe I angeschaut, dem aber auch das Pflichtpraktikum gegenübergestellt. Bei den zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern wird sehr oft beklagt, dass sie nicht genug Praxiserfahrung haben und sich mehr wünschen würden. Jetzt haben wir gesagt: Okay, wie können wir das lösungs­orientiert zusammensetzen? Wir haben genau geschaut, wenn Studentinnen und Stu­denten dadurch ECTS-Punkte bekommen könnten, dann kann man sich das natürlich überlegen. Und es sollte eine Win-win-Situation sein, in welcher Form man da auch Entgelt ermöglichen kann.

Der Antrag ist lediglich ein Ansuchen oder ein Antrag an die Regierung, an den Mi­nister, einen Vorschlag einzubringen, denn ich glaube, hier geht es in erster Linie da­rum, eine Kooperation zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen und Schulen bezüglich der Ferienbetreuung für die Sekundarstufe I zu ermöglichen und einfach Maßnahmen vorzuschlagen. Ich glaube, es gibt sehr viele kompetente Men­schen in den Ministerien, die sich damit auseinandersetzen könnten, damit wir uns ge­nau zwei Herausforderungen auf einmal ansehen und eine Lösung finden.

Deswegen bitte ich um Zustimmung, weil ich glaube, dass das ein sehr konstruktiver Antrag ist. Ich finde es sehr schade, dass da Dinge von meiner Kollegin hineininter­pretiert wurden. Ich denke, dass es auf jeden Fall die Aufgabe des Ministeriums sein sollte, diesbezüglich einen Vorschlag vorzulegen. Ich freue mich schon darauf. (Beifall bei JETZT.)

17.42

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster: Herr Abgeordneter Wendelin Mölzer. – Bitte.