21.11

Abgeordnete Renate Gruber (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Liebe Kollegen und Kolleginnen! (Zwischenrufe bei SPÖ und JETZT.) Darf ich kurz um ein bisschen Aufmerksamkeit bitten? (Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen.) – Danke sehr.

Vorweg einmal gibt es natürlich von unserer Seite große Unterstützung und Zustim­mung in Bezug auf diesen Antrag. Jedes Ehrenamt, jede ehrenamtliche Tätigkeit ist enorm wichtig. Die Herausforderungen der Zeit anzunehmen, die Rahmenbedingungen anzupassen, das ist, glaube ich, eine Notwendigkeit für das Ehrenamt. Es ist ein wich­tiger Bestandteil unserer Gemeinschaft, unserer Gesellschaft und ist einfach unbezahl­bar.

Es wird immer schwieriger, Haftungsfragen auszuschließen, das wissen wir alle. Eh­renamtliche zu unterstützen und abzusichern ist daher nur fair. Es gibt immer mehr Menschen, die bei der Ausübung ihrer privaten sportlichen Tätigkeit einen Verantwort­lichen/eine Verantwortliche suchen, es ist nie ein Restrisiko auszuschließen, wenn man Sport betreibt. Das muss uns natürlich auch allen bewusst sein.

Die Angebote sind wirklich sehr breit gefächert. Da denke ich jetzt an den Kinder- und Jugendlichensport, und natürlich gibt es auch für Erwachsene gerade im Breitensport ein großes Spektrum, was von den unterschiedlichen Vereinen, von den Ehrenamtli­chen angeboten wird.

Nicht außer Acht zu lassen ist auch der Spitzensport. Er nimmt einen breiten Raum ein, gerade in meiner Heimatregion, wenn ich an den Skisport denke. Die Ehrenamtli­chen übernehmen auch die Organisation der Rennen, und ohne die Ehrenamtlichen wäre es eigentlich gar nicht möglich, solche Veranstaltungen durchzuführen. Das ist ei­gentlich eine unbewusste Mithilfe für die Wertschöpfung.

Der Gesundheitsaspekt ist natürlich enorm wichtig – die Förderung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten und Fitness. Selbst im hohen Alter ist Freiwilligentätigkeit er­füllend und sehr wertvoll.

Nicht förderlich, sogar sehr abträglich ist natürlich der 12-Stunden-Tag, dessen Auswir­kungen auf die Gesundheit sicher erst in späteren Jahren spürbar werden.

Die ehrenamtliche Tätigkeit bedarf auch außerhalb des Sports Unterstützung; zum Bei­spiel jene für das Rote Kreuz, für die Feuerwehr, wie mein Vorredner auch schon an­gesprochen hat. Wir haben im Juni einen Antrag betreffend arbeitsrechtliche Absiche­rung des Einsatzes der freiwilligen Helfer von Feuerwehren und Rettungsorganisa­tionen eingebracht, der von den Regierungsparteien leider vertagt wurde. Ich hoffe wirklich inständig, dass dieser Antrag noch einmal aufgenommen wird, zur Abstim­mung gelangt und eine positive Erledigung findet.

Ich darf jetzt auch den Herrn Vizekanzler sehr persönlich ansprechen: Ich habe Sie im Sportausschuss immer wieder als sehr umgänglichen Menschen wahrgenommen, dem der Sport sehr wichtig ist, dem das Ehrenamt sehr wichtig ist, deshalb auch eine Bitte von mir – Sie könnten auch eine Vorreiterrolle übernehmen –, nämlich auch die Dienst­freistellungen von den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehren, die im Bundesdienst stehen, im Einsatzfall zu übernehmen; das fällt ja in Ihr Ressort. Ich denke, das ist ein Zeichen, das Sie setzen könnten, um zu zeigen, dass das Ehrenamt enorm wichtig ist, und ich hoffe, dass das auch viele Nachahmer in den anderen Ressorts finden wird. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

21.15

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Kira Grünberg. – Bitte.