21.21

Abgeordneter Ing. Klaus Lindinger, BSc (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Vorweg bedanke ich mich ganz herzlich bei den Kolleginnen für den eingebrachten An­trag, der für die vielen Freiwilligen in Österreich ganz, ganz wichtig ist, denn in allen Bereichen des Ehrenamtes wird es schwieriger, Personen zu finden, die sich bereiter­klären, Verantwortung zu übernehmen.

Das kann verschiedenste Gründe haben. Zum einen sind es vielleicht die Freizeitan­gebote, die deutlich mehr geworden sind. Zum Zweiten kann es auch sein, dass das Berufsleben aufgrund der Schnelllebigkeit fordernder geworden ist. Deshalb ist es auch die Aufgabe der Politik, jene zu unterstützen, die mehr tun als ihre Pflicht.

In Österreich leisten 46 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahre in verschiedenster Form Freiwilligenarbeit. Für Österreich ist dieses freiwillige Engagement unverzichtbar. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Eines muss uns aber ganz klar bewusst sein: Diese Freiwilligkeit ist nicht selbstver­ständlich!

Wie meine Vorredner bereits erläutert haben, leisten laut dem Freiwilligenbericht 2015 rund 576 000 Menschen mit wöchentlich fast 2,2 Millionen Arbeitsstunden einen we­sentlichen Beitrag im Bereich des Sports. Im Vergleich zu den anderen Bereichen nimmt der Sport da den ersten Platz ein. Fast jede Gemeinde in Österreich hat einen Sportverein. Ich selbst bin in einigen Vereinen aktiv ehrenamtlich tätig, unter anderem auch als Mitglied im Skiklub. Ich weiß, wie viele Stunden da zum Beispiel in die Ju­gendarbeit und in das Training gesteckt werden. Das ist großartig. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Der Sport ist von zentraler Bedeutung für das körperliche und psychische Wohlbefin­den. Zudem spielt natürlich in Österreich der Sporttourismus eine wesentliche Rolle. Aktuell ist es wieder so weit, die Skigebiete in Österreich öffnen ihre Tore für die Ur­lauber aus der ganzen Welt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Sport boomt, er ist beliebt bei Alt und Jung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.) Es braucht jedoch ver­stärkt Initiativen, um Jugendliche für Funktionen zu begeistern, denn die Aufgabe, in ei­nem Vorstand mitzuarbeiten, heißt, Verantwortung für die Mitmenschen zu überneh­men. Das ist das Heranführen der Jugend an die Werte unserer Gesellschaft. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Eine gute Gemeinschaft lebt und profitiert von den Vereinen und von den Freiwilli­genorganisationen, und ich möchte mir gar nicht vorstellen, welche Kostenlawine uns träfe, müssten alle freiwillig geleisteten Stunden von der öffentlichen Hand bezahlt wer­den. Ich möchte mir nicht vorstellen, was es hieße, würden die Freiwilligen in unseren Gemeinden ihre Arbeit nicht mehr durchführen. Ein Ersatz wäre nicht nur monetär un­möglich, ein wesentliches Stück unserer Gemeinschaft, ein wichtiges Stück Lebenser­fahrung, ein nicht unbeträchtlicher Teil unseres Zusammenhalts würde wegbrechen. Deshalb ist jede Unterstützung des Ehrenamts zu befürworten, darin sind wir uns hof­fentlich alle einig. (Ruf bei der FPÖ: Da wäre ich mir nicht so sicher!) Die Ausarbeitung der Agenda Freiwillig im Sport ist ein erster Schritt, unter Beteiligung der Bundesländer mit den zuständigen Ressorts und den Verantwortlichen des Sports Lösungen dazu zu finden.

Zum Schluss möchte ich mich ganz herzlich bei all jenen, die sich ehrenamtlich enga­gieren – sei es im Sport, im Kultur- oder Sozialbereich –, und bei den vielen Einsatz­organisationen bedanken. Das ist alles andere als selbstverständlich. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

21.25