16.51

Abgeordneter Dr. Harald Troch (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Rechtsgrundlage, auf der Kollege Zinggl argumentiert, ist ein bisschen abenteuerlich, finde ich. (Zwischenruf des Abg. Zinggl.)

Ich möchte aber zu den Fakten zurückkehren. Worum geht es eigentlich? – Es geht um den Heumarkt, um den legendären Heumarkt in Wien, es geht um den Wiener Eis­laufverein. Dazu ist zu sagen: Bis 2003 war dieses Grundstück im Eigentum der Republik, erst der Wiener Stadterweiterungsfonds, ein Fonds aus der Monarchie, angedockt beim Innenministerium, hat das Grundstück veräußert, und ein privater Investor hat es gekauft. Damit stand der Wiener Eislaufverein eigentlich vor dem Aus, er hat ja nur einen Pachtvertrag gehabt. Der private Investor hätte natürlich gebaut und den Eislaufverein abgesiedelt, denn mit dem Eislaufverein kann man nicht die Megakohle machen, das ist ja ganz klar.

Die Stadt Wien hat daraufhin natürlich Gespräche mit dem Investor geführt, um den Wiener Eislaufverein zu retten. Das ist gelungen, weil man mit dem Investor ge­sprochen hat. Es war eine der Voraussetzungen dafür, an dieser Stelle etwas zu entwickeln. (Zwischenrufe der Abgeordneten Rossmann und Zinggl.)

Faktum ist jetzt, der Wiener Eislaufverein hat mit dem neuen Projekt eine Garantie von 99 Jahren. Die Höhe des Projekts ist bedenklich, da teile ich die Meinung des Kollegen Zinggl. Allerdings: Beim Siegerprojekt, das ja durch eine Fachjury aus Experten gekürt worden ist, musste um knapp 10 Meter, um drei Geschoße reduziert werden. Das heißt, auch in der Dimension ist da reduziert worden.

Zum Weltkulturerbe: Es ist klarzustellen, dass das Projekt selbst nicht in der Welt­kulturerbezone liegt, sondern knapp außerhalb. Es gibt einen konstruktiven Dialog der Stadt Wien mit der Unesco, und auch Bundesminister Blümel ist da einbezogen. Ich glaube, da zieht man wirklich gemeinsam an einem Strang, um eine Lösung zu finden.

Faktum ist: Wien ist natürlich eine dynamische Stadt. Wien muss weiterentwickelt werden und sich weiterentwickeln, und das ist mit seiner Architektur, seiner Ge­schichte, seiner Kultur natürlich auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

Zum Projekt selbst sei noch gesagt: In Zukunft wird es dort im Winter fünf Monate lang eine Eislauffläche geben, sieben Monate lang wird das eine öffentliche Fläche sein, die ähnlich wie das Museumsquartier bespielt werden kann. Es wird freien Zugang vom Beethovenplatz zu diesem Areal geben, die hässliche Ladenzeile, die es dort gibt – für alle, die den Wiener Eislaufverein kennen –, wird abgerissen werden und der Beethoven­platz wird schön erweitert werden. Ich glaube, in diesem Sinne ist das eine gute Geschichte.

Wir werden da nicht die Bundesregierung bemühen müssen, glaube ich, sondern wir werden an einer Sachlösung arbeiten. Wien braucht nicht unter Kuratel eines Ein­greifens der Bundesregierung gestellt zu werden. – Danke. (Beifall bei der SPÖ. – Ruf bei der SPÖ: Braucht man ja gar nichts hinzuzufügen!)

16.54

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist der Herr Bundesminister. – Bitte.