19.06

Abgeordnete Barbara Krenn (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Frau Minister! Liebe Zuschauer auf der Galerie und vor den Bildschirmen! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Jede dritte Frau weltweit ist von Gewalt betroffen: physisch, psychisch, sexuell – häufig im familiären Umfeld, häusliche Gewalt ist die häufigste Form. Be­denken Sie aber: In 37 Ländern ist diese häusliche Gewalt noch immer straffrei!

Die krasseste Form der Gewalt ist der Mord: 2018 wurden bisher – und das Jahr ist noch nicht um – in Österreich 33 Frauen ermordet; 33 tote Frauen, umgebracht vom Partner oder Ex-Partner. Wir sind mit dieser Zahl leider Gottes in Europa führend.

Gewalt wird oft umschrieben, schöngeschrieben – Stichwort Beziehungsdrama – oder als Tradition schöngeredet, wie die weibliche Genitalverstümmelung.

Vergewaltigungen sind in Krisenregionen eine häufige Form von Gewalt, die in der langen Geschichte der Kriege weltweit bisher tabuisiert wurde: Vergewaltigung als Form der Kriegsführung. Auch die Ausbeutung des weiblichen Körpers, denken Sie an die Prostitution – Zwangsprostitution, sexuelle Versklavung von Frauen, die soge­nannten Trostfrauen –, ist zurückzuweisen.

Gewalt ist abzulehnen! Bei jeder Form von Gewalt entsteht viel psychisches Leid, eine Menschenrechtsverletzung, die sich auf die gesamte Gesellschaft auswirkt. Bedenken wir: Von der verbalen Gewalt zur körperlichen Gewalt ist es oft nur ein kleiner Schritt!

Ich wünsche mir, dass wir, die wir heute hier sind, etwas mitnehmen. Wenn es um Gewalt gegen Frauen geht – egal in welcher Form –: Sensibilisieren wir uns dahin gehend, dass wir den Mut haben zu handeln, auf die Betroffenen zuzugehen, den Betroffenen zu helfen – Frauen und deren Kindern, aber auch den Männern! Hinschauen statt wegschauen! (Beifall bei ÖVP, SPÖ und FPÖ sowie der Abg. Zadić.)

Das ist ein sehr ernstes und sensibles Thema, aber trotzdem möchte ich heute Ihnen allen noch ein friedvolles Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr wünschen. – Vielen Dank. (Allgemeiner Beifall.)

19.09

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Schatz. – Bitte.