Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung, 29. Jänner 2019 / Seite 86

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nehmen muss. Natürlich gibt es Bereiche, in denen es nicht möglich ist, diesen Weg nicht auf sich zu nehmen, aber es würde sehr viel ersparen.

Wenn wir von diesem Thema sprechen, dann heißt es oft: Futuristisch, das funktioniert nicht!, und so weiter. Gerade im Unternehmensbereich – wenn wir uns die Klein- und Mittelbetriebe und auch die Industrie in Österreich anschauen – passiert da aber wahn­sinnig viel.

Schauen wir uns die Voest an! Bei der Voest weiß man am Standort Linz ganz genau, wie viel Grad jeder ihrer Hochöfen weltweit gerade hat. Man weiß auch ganz genau, wie die Produktionsauslastung in den USA oder in internationalen Werken gerade ist, und man weiß auch, wie viele ihrer Container weltweit gerade in den diversen Häfen unterwegs sind und wo sie gerade stehen.

Das sind Zeichen, an denen man sieht, wie einfach es ist, zu profitieren, wenn man die Digitalisierung als Chance betrachtet und aktiv etwas machen will. Warum schaffen wir im österreichischen Gesundheitswesen nicht, was in der Wirtschaft gang und gäbe und weit verbreitet ist?

Auch in Deutschland gibt es Paradebeispiele, wo es auch in der Medizin schon we­sentlich besser funktioniert. Schauen wir uns die deutsche Techniker-Krankenkasse an: Ihr Chef, Jens Baas, läuft selbst als Testimonial mit einer Apple Watch herum und zeigt dadurch, wie einfach es ist, Gesundheitstracking zu machen und über Apps di­verse Dinge abzufedern und schon im Vorhinein zu wissen, wo Gesundheitsrisiken sind und wie man sich darauf einstellen kann.

Die deutsche Techniker-Krankenkasse hat über 10 Millionen Versicherte, die sie mit di­versen Apps beispielsweise serviciert, auch um zu schauen, welche Möglichkeiten es gibt, gesünder zu leben, den Lebenswandel zu verbessern, um wirklich immer auf der Höhe der Zeit zu sein und so am Ende des Tages ganz viel Zeit und Energie in jenem Bereich zu sparen, in dem man mit Ärztinnen und Ärzten zusammenkommt.

Am Ende des Tages ist es, glaube ich, wichtig, dass wir diese Zukunftsthemen ernst nehmen und nicht nur immer diese Showpolitik machen, bei der der eine den anderen beschimpft, er habe alles falsch gemacht, und der andere den Ersteren wieder be­schimpft, er mache jetzt alles falsch. Es ist wichtig, dass wir wirklich zusammenarbei­ten und auch im Bereich Digitalisierung in der Medizin einiges vorantreiben.

Deswegen bringe ich noch folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen betref­fend „Förderung der Digitalisierung im niedergelassenen Bereich mit Bundesmitteln“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Ge­sundheit und Konsumentenschutz, wird aufgefordert, aus dem Detailbudget ‚24.02.01‘ 100 Mio Euro dauerhaft herauszulösen und für den Ausbau der Digitalisierung im nie­dergelassenen Bereich bereitzustellen. Die Mittel sind jährlich entsprechend des Be­darfs zu erhöhen, wobei zumindest die Inflation berücksichtigt werden soll.“

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Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)

15.24

 


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