11.39

Abgeordnete Martina Kaufmann, MMSc BA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin, herzlichen Dank fürs Wort! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Heute möchte ich besonders die Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse des BG und BRG Körösi und ihren Lehrer aus meinem Wahlkreis hier begrüßen. (Zwischenruf des Abg. Schieder.) Schön, dass Sie diese Diskussion, gerade zu einem wichtigen Thema wie Europa, mitverfolgen können! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Als ich gelesen habe, dass wir heute über Europa diskutieren, habe ich mich sehr gefreut, denn ich bin wie Kollegin Gamon (Zwischenruf der Abg. Gamon) die meiste Zeit meines Lebens innerhalb der Europäischen Union aufgewachsen. Allerdings war ich, muss ich sagen, als ich den Ausführungen der Kollegin Gamon gefolgt bin, sehr, sehr enttäuscht, wie zentralistisch die Vorstellungen auf der einen Seite sind, aber auch darüber, dass sie vergisst, was die ÖVP dazu beigetragen hat, und vieles kritisiert. Dabei waren es gerade wir, die ÖVP, die eine klar proeuropäische Aus­richtung der jetzigen Bundesregierung klargestellt haben. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir waren es als Bundesregierung, die Österreich im Rahmen des Ratsvorsitzes auch innerhalb der Europäischen Union klar für den gemeinsamen Weg der Europäischen Union positioniert haben.

Zentralistisch? – Nein, dafür stehen wir als Volkspartei garantiert nicht! Es ist die Aufgabe jeder Gebietskörperschaft – es ist wurscht, ob das die europäische Ebene ist, ob das Österreich ist, ob das die Länder oder die Gemeinden sind –, jeder Ebene, die Probleme zu lösen, die von dieser am besten gelöst werden können, und es ist unsere Aufgabe, uns auch weiterhin dafür einzusetzen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der FPÖ.)

Gerade für uns junge Menschen, Frau Kollegin, ist es besonders wichtig, die Vorteile der Europäischen Union hervorzukehren und weiter daran zu arbeiten.

Welche Vorteile gibt es? – Jährlich nutzen über 8 000 Studierende aus Österreich Erasmus. Über 4 000 Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, im Ausland wichtige Erfahrungen zu sammeln, und – und das ist mir als Bereichssprecherin für die duale Berufsausbildung, also die Lehre, besonders wichtig – über 600 Lehrlinge haben die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in einem Betrieb im Ausland zu sammeln. Da müssen wir ansetzen, sodass es auch in Zukunft vielen Menschen, die sich in einer dualen Berufsausbildung befinden, möglich ist, solche Erfahrungen zu sammeln.

Ich selbst hatte die Gelegenheit, in Frankreich, in einem Vorort von Paris, in Saint-Germain-en-Laye, diese praktischen Erfahrungen zu sammeln. Nicht nur das, was ich dort vonseiten des Berufs kennengelernt habe, sondern auch das, was ich die Eigenverantwortung betreffend gelernt habe, war wichtig – etwa dabei, sich selbst­ständig in einem fremden Land um eine Unterkunft zu kümmern –, sondern auch die Erfahrungen, die ich dahin gehend sammeln konnte, wie es ist, sich mit Menschen aus anderen Kulturen zu verständigen, das Miteinander zu erleben. Genau das ist das, was für uns, für junge Menschen wichtig ist. Es ist wichtig, dass wir unseren jungen Men­schen innerhalb der Europäischen Union das Gemeinsame, Frau Kollegin Gamon – Sie haben meine Aussprache Ihres Namens vorhin gerade ausgebessert –, vermitteln. Es ist wichtig, dass wir das weitergeben.

Mit dem im letzten Jahr eingeführten europaweiten Interrailticket, das auch verlost wurde, hatten über 300 Jugendliche aus Österreich die Chance, Europa kennen­zulernen. Auch heuer wird es das wieder geben. Es ist ganz wichtig, auch zu wissen, dass unsere jungen Europäerinnen und Europäer die Chance haben, Europa so ken­nenzulernen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass uns das in Zukunft weiter­hin gelingt.

Wir, die Volkspartei, haben in der Vergangenheit oftmals die Vorreiterrolle in der Euro­päischen Union und im Zusammenhang mit dem Einfordern dieses Miteinanders, dieses subsidiären Miteinanders innerhalb der Europäischen Union eingenommen und daran gearbeitet. Das werden wir mit Othmar Karas, Karo Edtstadler, Angelika Winzig, Simone Schmidbauer und dem gesamten Team für die Europawahl im heurigen Jahr auch weiterhin tun, mit einer starken proeuropäischen Bundesregierung und einer starken, klaren österreichischen Haltung für ein faires Europa. (Beifall und Bravoruf bei der ÖVP.)

11.44

Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter Mag. Jörg Leichtfried ist der nächste Redner. – Bitte.