Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung, 30. Jänner 2019 / Seite 173

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sen, und deshalb haben wir auch dafür zu sorgen, dass sie ihren Dienst, ihre Leistung abgesichert erbringen können. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

18.07


Präsidentin Doris Bures: Erster Redner in dieser Debatte: Herr Abgeordneter And­reas Hanger. Ab jetzt hat jeder Redner laut Geschäftsordnung 5 Minuten Rede­zeit. – Bitte.


18.07.25

Abgeordneter Mag. Andreas Hanger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Herr Kollege Leichtfried, ich möchte einmal damit beginnen, wo wir uns einig sind. Es ist tatsächlich beein­druckend, was Ehrenamtliche in Österreich leisten, nicht nur bei den Rettungsdienst­organisationen, nicht nur bei den Feuerwehren, das gilt genauso für den Kulturbereich, das gilt genauso für den Sportbereich, das gilt natürlich auch für viele kleine Vereine, die bei uns in Österreich überaus wertvolle Arbeit leisten. Gerade diese Ehrenamt­lichen verdienen natürlich die größtmögliche Wertschätzung, die man nur geben kann. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.) – Da kann man, denke ich, wirklich applaudieren.

Die Zahlen in Österreich sind tatsächlich beeindruckend: Über drei Millionen Öster­reicherinnen und Österreicher engagieren sich ehrenamtlich in der einen oder anderen Form, es sind 720 Millionen Stunden pro Jahr, das entspricht 400 000 Vollzeit­äqui­valenten und das entspricht einer Summe von in etwa 16 Milliarden Euro pro Jahr. Das sind enorme Leistungen. Man muss auch einmal festhalten: Da sind wir sogar im europaweiten und im weltweiten Vergleich ganz, ganz vorne dabei. Das ist ein Wert, der in Österreich gelebt wird: in der Eigenverantwortung zu agieren, solidarisch zu sein, wenn zum Beispiel eine Naturkatastrophe passiert. Das ist ganz, ganz wertvoll.

Jetzt komme ich aber zu einem Punkt, wo wir uns vielleicht nicht ganz einig sind. Ich würde vorschlagen, Herr Kollege Leichtfried, vielleicht reden Sie auch mit den betrof­fenen Organisationen, wie die dieses Thema sehen! (Abg. Leichtfried: Das machen wir dauernd!) Ich darf zum Beispiel Gerry Foitik zitieren, immerhin Bundesrettungs­kommandant des Roten Kreuzes. Was sagt zum Beispiel Gerry Foitik zu diesem Thema? – Er sagt: „Uns ist wichtig, dass dieses System der Freiwilligkeit aufrecht­erhalten bleibt und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge – wie der Rettungsdienst – nicht kommerzialisiert werden“. „Pickt man durch eine Kommerzialisierung des Ret­tungs­dienstes in einzelnen Regionen die Rosinen aus dem Kuchen, kollabiert das System: Neben dem Rettungsdienst ist dann die hauptsächlich von Freiwilligen aus dem Rettungsdienst getragene Katastrophenhilfe“ – da sind wir beim Thema – „in der derzeitigen Form nicht“ mehr leistbar. – Das sagt nicht die Politik, sondern das sagt der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes.

Ich möchte auch ein anderes Zitat bringen. Ich war persönlich wirklich sehr beein­druckt, was da geleistet wird, gerade bei uns in der Region – ich komme aus der Region südliches Mostviertel, Hochkar, das war sehr stark in den Medien, natürlich auch das Ötschergebiet; Frau Bürgermeisterin Gruber ist ja auch im Nationalrat. Es ist tatsächlich beeindruckend, was die Rettungsorganisationen da leisten, und da möchte ich natürlich an dieser Stelle ein großes Danke sagen.

Wichtig ist aber auch, zu sehen, wie die Systeme organisiert und aufgestellt sind. Das sagt zum Beispiel der Landesfeuerwehrkommandant von Niederösterreich, Didi Fahrafellner, dazu: „‚Glaubt man vereinzelten Wortspenden, die in den vergangenen Tagen mancherorts zu hören waren, musste man den Eindruck gewinnen, dass die freiwilligen Feuerwehren bei Katastropheneinsätzen personell überfordert seien.‘ De facto sei aber genau das Gegenteil der Fall: Täglich kämen Anfragen von Mitgliedern,


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