12.58

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Zum wiederholten Male behandeln wir dieses wichtige Thema Volksbegehren Don’t smoke, und zum wiederholten Male frage ich mich, Frau Bundesminister: Wann nehmen Sie endlich Ihren Job und Ihre Verantwortung wirklich wahr?

Dass Sie eine etwas eigenwillige Auffassung vom Job als Ministerin haben und vor allem davon, für wen Sie sich einsetzen, ist ja hinlänglich bekannt, das können wir zur Freude ganz Österreichs jeden Tag in der Früh auf Ö3 vernehmen. An dieser Stelle ein herzliches Danke an die Kollegen von Ö3, es ist ein perfekter Start in den Tag! (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.)

Dass Sie Expertenmeinungen und Fakten nur ganz selten als Entscheidungsgrundlage nehmen, haben manche der Kollegen schon ausgeführt, das ist ja tagtäglich über­deutlich ersichtlich. Sonst hätte es ja zum Beispiel nicht diesen Raubzug durch die AUVA oder die völlig unnotwendige Zerstörung der Selbstverwaltung der Gebietskran­kenkassen gegeben.

Meine Damen und Herren! Ich möchte aber auch noch auf einen Bereich hinweisen, nämlich auf den Sportbereich in Bezug auf Rauchen. Rauchen schadet der Gesund­heit. Rauchen beeinträchtigt die sportliche Leistung. Wer raucht, ist schneller außer Atem, verfügt über weniger Muskelkraft und reagiert langsamer. Das sage nicht ich, das sagen Experten aus den wissenschaftlichen Bereichen. Außerdem regenerieren Nichtraucher schneller als Rauchende. (Präsidentin Kitzmüller übernimmt den Vor­sitz.)

Frau Bundesminister, in regelmäßigen Abständen bekomme ich Post von Menschen, die sich über Ihre Einstellung als Gesundheitsministerin beschweren – hier (einen Ausdruck in die Höhe haltend) habe ich einen solchen Brief auszugsweise mit. Diese Briefe kommen von LehrerInnen, von ÄrztInnen, von SportlerInnen. Beispielsweise schreibt mir hier, in diesem Brief, ein langjähriger, engagierter Lehrer, der mit vielen Kindern auf Schulskikursen, bei Schwimmwochen, bei Wandertagen unterwegs war, ein Sportfunktionär und auch ein Opa – darauf legt er großen Wert –, und er ärgert sich zu Recht, dass in Skihütten, in Sportplatzkantinen oder in Wartebereichen bei Schwimm­bädern – dort, wo die Kinder warten, dass sie abgeholt werden, dort, wo sie sich treffen – geraucht werden darf und die Kinder dort den Passivrauch voll abbekommen. (Abg. Belakowitsch: Bei Skihütten Kinder abholen?)

Insbesondere im Hinblick auf unsere Kinder wäre es wirklich höchst an der Zeit, dass Sie endlich Ihren Job machen und eine Gesundheitsministerin für und nicht gegen die Menschen sind (Zwischenruf des Abg. Neubauer), dass Sie auch eine Gesund­heits­ministerin für die Kinder und deren Zukunft sind, denn Kinder sind unser wichtigster Schatz.

Wenn Sie das nicht können, Frau Minister, wäre vielleicht ein Jobwechsel anzuraten. (Abg. Neubauer: Das wäre für dich auch gut!) Sie können sicher ganz beruhigt zum AMS gehen, allerdings haben Sie auch dem AMS wichtige Gelder für arbeitsplatz­politische Maßnahmen entzogen (Ruf bei der FPÖ: Unglaublich!) – aber, um es mit den berühmten Worten der Edith Klinger zu sagen: Für Sie, Frau Ministerin, wird sich schon ein gutes Platzerl finden. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenbemerkung von Bundes­ministerin Hartinger-Klein.)

Meine Damen und Herren! Liebe leidgeprüfte Zuseherinnen und Zuseher zu Hause vor den Fernsehern! Wer aktiv ist, verliert die Lust aufs Rauchen; wer sportlich aktiv ist, verliert die Lust am Rauchen (Zwischenrufe bei der FPÖ) – und wer Ihnen, Frau Minister, beim Arbeiten zuschaut, verliert die Lust am Arbeiten, aber das werden wir zu verhindern wissen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Schimanek: Geniert euch! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

13.01

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Holzinger-Vogtenhuber. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.