20.41

Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann: Ich wollte mich eigentlich nicht zu Wort melden, denn der Vorschlag des Abgeordneten Hoyos-Trauttmansdorff ist ausgezeichnet. Ich bin der Meinung, das ist eine gute Idee, dieser gehen wir nach und überlegen, wie wir sie realisieren können.

Ich habe mich dennoch zu Wort gemeldet. In den Stenographischen Protokollen des Parlaments werden ja die Dinge für die Ewigkeit aufbewahrt und gespeichert, und wenn der Ausdruck Lehrermangel fällt, werden die späteren Dissertanten sagen: Der zuständige Minister hat nichts zum Lehrermangel gesagt, obwohl er weiß, dass wir keinen generellen Lehrermangel haben. – Das möchte ich nur protokollarisch festge­halten haben.

In den nächsten Jahren werden jährlich circa 1 200 Volksschullehrerinnen in Pension gehen – aber es gibt auch circa 1 400 Absolventinnen und Absolventen der ent­sprechenden Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen. In der Sekundarstufe ist das Verhältnis nicht viel anders: Rund 2 400 werden jährlich in Pension gehen, und das System – unter Anführungszeichen – „produziert“ etwa 2 500, 2 600 neue Lehre­rinnen und Lehrer.

Den Begriff des Lehrermangels möchte ich also so nicht stehen gelassen haben – das heißt aber nicht, dass es nicht in manchen Regionen und bei manchen Fächern – insbesondere bei Mint-Fächern – Schwierigkeiten gibt. Nichtsdestotrotz – oder viel­leicht gerade deswegen –, Frau Cox, ist auch die Sache der Öffnung von Mint-Fächern eine ganz wesentliche Angelegenheit. – Danke. (Beifall bei ÖVP, FPÖ und JETZT sowie des Abg. Schellhorn.)

20.43