20.59

Abgeordnete Edith Mühlberghuber (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bun­desminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Dieser Antrag der Liste JETZT ist im Unterrichtsausschuss zu Recht abgelehnt worden.

Wir haben ja schon gehört, der BildungsRahmenPlan ist jetzt mit der neuen Bund-Länder-Vereinbarung vereinfacht und verbindlich festgelegt worden. Dieser ist auch von allen elementaren Bildungseinrichtungen verpflichtend einzusetzen und umzuset­zen. Es braucht auch keinen neuen BildungsRahmenPlan, sondern vielmehr eine Wei­terentwicklung der einzelnen Bereiche. Damit wurde auch bereits begonnen. Der erste Bereich ist Ethik und Gesellschaft.

Ich möchte jetzt aber zum wesentlichen Teil dieses Antrages kommen. Es wird ge­fordert, geschlechtersensible Pädagogik im Elementarbereich und in der frühkind­lichen Erziehung als wesentlichen Bestandteil bundesweit zu verankern. Damit ist gemeint, dass geschlechtersensible Pädagogik dazu führen soll, dass traditionelle Rollenbilder und Stereotype in den Hintergrund gestellt werden. Ich nehme an, Frau Cox, Sie meinen damit auch, dass Mädchen für technische Berufe oder für klassische Männer­berufe begeistert werden sollen, damit sie dort irgendwann mehr verdienen.

Das heißt aber im Gegenzug auch, dass den Jungs Frauenberufe in Frauendomänen, wie zum Beispiel Friseurin, schmackhaft gemacht werden sollen. Frau Kollegin, ich sage Ihnen dazu: Rollenbilder werden zu Hause vermittelt, und das ist auch gut so, denn es ist ein Elternrecht und hat im Kindergarten und in der Volksschule überhaupt nichts verloren. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren, jedes Kind entwickelt sich anders, jedes Kind ist anders im Charakter, in den Zügen, bei den Talenten, Bedürfnissen, Vorlieben und Fähigkeiten. Die Wahl der Berufsausbildung hängt ganz vom Typ des Kindes und des Jugendlichen, von seiner Begabung und vom Berufswunsch ab, egal, ob ein Mädchen einen technischen Beruf erlernen oder ausüben möchte oder einen traditionellen Frauenberuf erlernen oder ausüben möchte.

Es geht nicht um das Geschlecht, es geht vielmehr um die Wahlfreiheit und die Chancengleichheit, und im Vordergrund müssen immer die Freude und die Begabung am Beruf stehen, denn alles, was man mit Freude und Begabung macht, macht man auch gut. Da brauchen wir kein Gendern, sondern Wahlfreiheit und Chancengleichheit. Das Gendern hat im Kindergarten und in der Volksschule überhaupt nichts verloren. – Vielen Dank. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

21.03

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Niss. – Bitte.