19.11

Abgeordneter Ing. Klaus Lindinger, BSc (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zu­seher! In den letzten Jahren ist vor allem die regionale Produktion der Lebensmittel in den Fokus der Bevölkerung gerückt. Das Bewusstsein der Menschen ist gestiegen, wenn es um hochqualitative Lebensmittel geht, wenn es um kurze Transportwege geht – gerade im Hinblick auf den CO2-Ausstoß und auf den Klimaschutz –, aber vor allem, wenn es um die österreichische Produktion der Lebensmittel unter höchsten Standards geht. Wir haben die höchsten Standards hinsichtlich Tierschutz, Pflanzen­schutz und vor allem hinsichtlich Tierwohl.

Sieht man sich die Exportzahlen seit dem EU-Beitritt an, so sieht man, die Werte ha­ben sich vom Jahr 1995 bis zum Jahr 2018, also in 23 Jahren, fast verzehnfacht. Und warum das Ganze? – Weil die österreichischen Lebensmittel hinsichtlich der Qualität einzigartig sind. Das wissen nicht nur die Österreicherinnen und Österreicher, das wis­sen auch die Bürgerinnen und Bürger in anderen Ländern, vor allem in den Nachbar­ländern; so geht ein Drittel der Exporte der Agrarwaren nach Deutschland, gefolgt von Italien, den USA und Ungarn. Wie aus diesen Zahlen klar ersichtlich ist, ist die heimi­sche Landwirtschaft ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, und das verdan­ken wir mitunter auch der im Jahr 2016 gegründeten Exportservicestelle – ein herzli­ches Dankeschön dafür. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ein wichtiger Beitrag dazu sind auch die Gü­tesiegel. So gibt es auf der einen Seite die geografischen Gütezeichen in der Europäi­schen Union, und auf der anderen Seite gibt es in Österreich das AMA-Gütesiegel. Dieses sichert die Nachvollziehbarkeit der Herkunft der Rohstoffe, es sichert eine aus­gezeichnete Qualität, und es steht vor allem für unabhängige Kontrollen – und nicht zu­letzt liegt sein Bekanntheitsgrad in Österreich bei 95 Prozent. Die Bürgerinnen und Bürger beweisen ihr Vertrauen zu den Produkten mit dem AMA-Gütesiegel bei ihrem Einkauf, bei ihrem Griff ins Regal.

Wenn Herr Kollege Vogl in seinem Entschließungsantrag fordert, dass das AMA-Gü­tesiegel zu 100 Prozent gentechnikfrei hergestellt sein muss (Abg. Schellhorn: Das Gütesiegel ist sicher zu 100 Prozent gentechnikfrei!), gerade im Hinblick auf die Schweinefleischproduktion, dann ist für mich vor allem aus Sicht eines Schweinebau­ern, der hier vor euch steht, eines klar: Wir in der Landwirtschaft verschließen uns die­ser Diskussion nicht, wir sind offen, aber zum einen müssen die Mehrkosten abgedeckt sein und zum anderen muss der Konsument auch zu diesen Produkten greifen, denn es hat überhaupt keinen Sinn, wenn wir es produzieren und es dann in den Regalen herumsteht.

Kollege Schmuckenschlager hat es aufgegriffen: Ich möchte es mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn die Produktion sinkt und wir diese Lebensmittel dann nach Österreich im­portieren müssen, denn eines muss unser gemeinsames Ziel sein: Wir sollten jene landwirtschaftlichen Produkte, die wir in Österreich nicht haben wollen, nicht importieren.

Geschätzter Herr Kollege Vogl, Sie als Gewerkschafter haben es in der Hand, dafür zu sorgen, dass in den Kantinen der Betriebe regionale Lebensmittel vorhanden sind. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.) Arbeiten Sie nicht gegen die Landwirtschaft, sondern arbeiten wir gemeinsam für Konsumpatriotismus, für die regio­nalen Lebensmittel in Österreich, für die österreichischen Produkte, denn nur so kön­nen wir eine flächendeckende Landwirtschaft in Österreich im Sinne der Konsumen­tinnen und Konsumenten, für unsere Bäuerinnen und Bauern sicherstellen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

19.15

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Peter Schmied­lechner zu Wort. – Bitte.