Trauerkundgebung aus Anlass der Anschläge in Christchurch und Sri Lanka

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Es gibt aber einen weiteren traurigen Anlass. (Die Abgeordneten erheben sich von ihren Sitzplätzen.) Die Situation ist für uns unver­ständlich: Schon am 15. März erfolgte in Christchurch ein Anschlag durch einen rechts­extremen Terroristen. Nun, am Ostersonntag, an dem der Papst den Segen urbi et orbi, den Friedenssegen, spendet, erfolgten weitere grausame Anschläge. 360 Men­schen haben in Sri Lanka an verschiedenen Orten – in Kirchen, in Hotels – ihr Leben verloren. Wir gedenken ihrer. Unsere Anteilnahme gilt ihren Anverwandten, den Hinter­bliebenen, jenen, die diese Anschläge überlebt haben.

Es sollte uns bewusst sein, dass das Endstadium von Hass, aus welcher Situation auch immer er sich entwickelt, egal ob im Netz, im persönlichen Gespräch, eigentlich immer erreicht ist, wenn es Terror, wenn es Krieg gibt. Es ist mehr denn je gerade die Verantwortung eines Parlaments, sich immer dessen bewusst zu sein und die Worte, die Formulierungen immer so zu wählen, dass der Respekt vor den anderen, vor den Andersdenkenden, vor den Andersgläubigen in ganz besonderer Art und Weise zum Ausdruck kommt.

Heute gedenken wir im Stillen der Opfer, wollen in Gedanken bei den Hinterbliebenen sein und damit auch zum Ausdruck bringen, dass ganz Österreich mit ihnen mittrauert. (Die Anwesenden verharren einige Zeit in stiller Trauer.) Vielen herzlichen Dank. (Die Anwesenden nehmen ihre Sitzplätze wieder ein.)

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