Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (JETZT): Herr Präsident! Frau Ministerin! Ernährungsbewusste Menschen wollen auch in Restaurants und Gaststätten gerne wissen, woher die Produkte kommen, die ihnen serviert werden, die sie essen, woher Eier, Fleisch und Gemüse tatsächlich kommen, wie die Tiere, die verarbeitet sind, vorher behandelt und gehalten wurden, und nur wenige Küchen geben das bekannt.

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„Was werden Sie tun, um Konsumentinnen und Konsumenten über die tatsächliche Herkunft von Lebensmitteln zu informieren?

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Bundesministerin, bitte.

Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger: Wie Sie wissen, ist für die Lebensmittelkennzeichnung grundsätzlich meine Kollegin Beate Hartinger-Klein zuständig. Wir arbeiten sehr intensiv und sehr gut auch gemeinsam daran, dieses transparente und nachvollziehbare Herkunftssystem in Österreich zu verbessern. Wir haben ja mit dem AMA-Gastrosiegel bereits ein System geschaffen, das sehr gut funktioniert, das sich auch großer Beliebtheit erfreut. Da ist die Herkunft aus Österreich zu 100 Prozent sichergestellt. Wir arbeiten gerade auch daran, kon­tinuierliche Verbesserungen im Bereich der Qualität und der Sicherheit für den ge­samten Herstellungsprozess zu erzielen. – Das zum einen.

Zum anderen haben wir bereits eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für eine Reihe von Lebensmitteln, speziell im Fleischbereich. Da gibt es ja auch bereits eine europäische Herkunftskennzeichnung, und gemäß dem Regierungsprogramm arbeiten wir daran, für verarbeitete Produkte im Bereich Fleisch, Milch und Eier verpflichtend auch entsprechende Herkunftskennzeichnungen zur Verfügung zu stellen.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Zinggl.

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (JETZT): Also insbesondere das Letzte, was Sie gesagt haben, habe ich auch den „Salzburger Nachrichten“ entnommen. Sie planen die Herkunftsbekanntgabe in Produkten des Verkaufs, wenn ein Anteil von mehr als 50 Prozent von beispielsweise Eiern im Produkt enthalten ist, und als Beispiel dafür nennen Sie Eiaufstrich und Eiernudeln. Nun sind in den meisten Eiaufstrichen weniger als 50 Prozent Eianteil und bei Eiernudeln sind es überhaupt weniger als 20 Prozent.

Warum wird dieser hohe Anteil von 50 Prozent gewählt, und können Sie ein Beispiel für ein Produkt nennen, in dem mehr als 50 Prozent enthalten sind?

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Bundesministerin, bitte.

Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger: Es gibt entsprechend der Produktgruppe natürlich verschiedene Klassifizierungen. Wir neh­men Anleihe an einem Modell, das es bereits in Frankreich und in Italien gibt, bei dem gemäß diesen Produktgruppen eine Herkunftskennzeichnung hergestellt wurde. Ich glaube, das sinnbildlichste Beispiel sind Milch und verarbeitete Milchprodukte wie bei­spielsweise Joghurt.

Wir nehmen da eben Anleihe bei Ländern, die das bereits in Umsetzung haben, und versuchen, das auch entsprechend zur Verfügung zu stellen. Es soll aber vor allem auch für unsere Lebensmittelhersteller, für unsere Lebensmittelindustrie ein Vorteil sein, die Herkunft Österreich wirklich klar auszuweisen und draufzuschreiben. Daran arbeiten wir, wie gesagt, gemeinsam mit dem zuständigen Gesundheitsministerium.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zur 11. Anfrage darf ich Frau Abgeordnete Jachs ans Rednerpult bitten.