Abgeordnete Mag. Johanna Jachs (ÖVP): Herr Präsident! Frau Minister! Der Plan T wurde ja schon angesprochen. Mich würde interessieren:

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„Was beinhaltet der ,Plan T – Masterplan für Tourismus‘ und was sind die nächsten Schritte?“

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Bundesministerin, bitte.

Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger: Vielen Dank für die Frage. – Wir haben einen sehr umfangreichen Beteiligungsprozess ge­startet. Wir haben das quasi nicht vom Ministerium aus in Wien geschrieben, sondern sind in die Bundesländer gegangen und haben dort mit 500 Beteiligten diesen Plan T ausgearbeitet. Uns war es ganz wichtig, ein neues Indikatorensystem für den Tou­rismus und für die Messbarkeit des Erfolgs des Tourismus einzusetzen. Zukünftig wer­den es nicht nur die Nächtigungszahlen alleine sein, sondern es wird gemäß dem Sa­tellitenkonto eine wirklich breite Betrachtung geben, wie es der Branche wirklich geht.

Wir haben speziell auch das Thema der stärkeren Vernetzung zwischen der Landwirt­schaft und dem Tourismus als eines der ganz großen Themen und Schwerpunkte he­rausgearbeitet. Das Thema Digitalisierung ist für uns etwas ganz Zentrales, ebenso das Thema Beschäftigung und die Frage, wie wir vor allem auch junge Menschen stär­ker für die Tourismusbranche begeistern können.

Es ist also ein sehr umfangreiches Projekt. Die Österreich Werbung spielt eine wirklich wichtige und zentrale Rolle im Bereich des Außenauftritts und des Marketings für den Tourismus. Da planen wir in Zukunft, noch viel stärker auf gemeinsame Aktionen und Kampagnen zu setzen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Jachs.

Abgeordnete Mag. Johanna Jachs (ÖVP): Wollen Sie Österreich als Kulinarikdesti­nation erlebbar machen?

Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger: Ja, da spielt vor allem unser Netzwerk Kulinarik eine maßgebliche Rolle. Ausgangspunkt sind unsere bäuerlichen Familienbetriebe und die unglaubliche Vielfalt an Lebensmittelpro­duktion, die wir in Österreich haben. Wir haben Gott sei Dank die Ausgangssituation, dass in Österreich alles unterschiedlich schmeckt und zum Teil auch ausschaut. Von Vorarlberg bis zum Burgenland gibt es da extrem viel Vielfalt, und das wollen wir im Kulinariknetzwerk auch entsprechend stärker verankern, mit einem Herkunfts- und ei­nem Qualitätssystem unterlegen und so den bäuerlichen Initiativen auch die Möglich­keit geben, sich besser zu vermarkten und eben auch die Vernetzung zum Tourismus hin zu verstärken. Das wollen wir speziell über das Netzwerk Kulinarik sicherstellen. (Beifall bei der ÖVP.)

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Eine Zusatzfrage stellt Herr Abgeordneter Hau­ser. – Bitte.

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minis­ter! Der Masterplan Tourismus zeigt die Wertschätzung für den Tourismus und ist not­wendig, weil der Tourismus immerhin nicht nur für den ländlichen Raum wichtig ist, sondern 16 Prozent des Bruttonationalproduktes erwirtschaftet. Mit dem Masterplan Tourismus wird eine Strategie für den Tourismus für die Zukunft erarbeitet – es ist der Beginn und eben nicht das Ende –, aber ich möchte nur festhalten, dass das Nachden­ken über den Tourismus, festgehalten im Masterplan Tourismus, nicht das Regierungs­programm ersetzt.

Wir haben ja auf dreieinviertel Seiten ein umfassendes Regierungsprogramm erarbei­tet, mit vielen Verbesserungen für die österreichische Tourismuswirtschaft, wie zum Beispiel die Reduktion der Mehrwertsteuer auf Beherbergung, womit wir den Betrie­ben – mehr als 40 000 Betrieben, von Privatzimmervermietern bis hin zum Hotelier – immerhin 140 Millionen Euro zurückgeben konnten. Jetzt gibt es eben daneben den Masterplan Tourismus, und ein Punkt des Masterplans ist, die Koordination zwischen Tourismus, Landwirtschaft und Kulinarik zu vertiefen. Wir sind ja nicht umsonst das Bioland Nummer eins.

Sehr geehrte Frau Minister, was kann das Netzwerk Kulinarik zusätzlich für die land­wirtschaftliche Produktion tun?

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Bundesministerin, bitte.

Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger: Uns liegt daran, dass wir ein durchgängiges Qualitäts- und Herkunftssicherungssystem zur Verfügung stellen. Das soll die Basis bieten, damit wir in der bäuerlichen Produktion auf der einen Seite die Qualitätssicherheit gewährleisten, auf der anderen Seite auch die Möglichkeit der Weiterentwicklung geben.

Uns liegt auch daran, alternative Vertriebswege zu schaffen. Wir sehen, dass speziell im Tourismus immer wieder auf den Großeinkauf zurückgegriffen wird. Da wollen wir eben auch zusätzliche Schienen zur Verfügung stellen, damit die Tourismusbetriebe leichter und einfacher auf bäuerliche Erzeugnisse mit klarer Herkunft, aus kleinbäuerli­cher Produktion zurückgreifen können, und das soll auch über das Netzwerk Kulinarik zur Verfügung gestellt werden.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Eine Zusatzfrage stellt Frau Abgeordnete Gru­ber. – Bitte.

Abgeordnete Renate Gruber (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministerin! Air­bnb wurde heute ja schon ein paar Mal erwähnt. Wie wir alle wissen, erschwert Airbnb zum Beispiel das Leben und Wirken unserer Beherbergungsbetriebe enorm.

Meine Frage dazu: Mit welchen konkreten Maßnahmen werden Sie die Vermietung im Rahmen von Airbnb eindämmen?

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger: Airbnb ist in Österreich mittlerweile ein relevanter Faktor geworden.

Wir haben rund 1,7 Millionen Nächtigungen, die über Buchungsplattformen verzeichnet werden. Uns geht es darum, eine Registrierungspflicht zur Verfügung zu stellen. Wir setzen da an zwei Schrauben an, zum einen bei der Buchungsplattform selber; Grund­lage dafür bietet ja auch eine europäische Regelung, die zurzeit von unserem Finanz­minister ausgearbeitet wird, die die Möglichkeit beinhaltet, dass die Buchungsplattform selbst in die Pflicht genommen wird. Als zusätzliches Instrument wollen wir auch über österreich.gv.at die Möglichkeit schaffen, dass sich der Vermieter mittels weniger Klicks registriert, damit wir mehr oder weniger einen Abgleich und eine doppelte Si­cherheit zur Verfügung stellen können.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die 12. Anfrage stellt Herr Abgeordneter Un­terrainer. – Bitte.