20.32

Abgeordnete Maria Großbauer (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Präsi­dentin des Rechnungshofes! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich darf an die Ausführungen meiner Kollegin Griss anschließen und auch auf den Rechnungshofbe­richt zur Art for Art Theaterservice GmbH eingehen und kurz dazu Stellung nehmen. Der Prüfungszeitraum war von November 2016 bis April 2017.

Vielleicht auch noch ganz kurz zur Erklärung für die Zuseherinnen und Zuseher: Die Art for Art Theaterservice GmbH ist in den Bereichen Bühnenbilder, Kostüme, Theater­requisiten tätig. Auch Kartenvertrieb, Bühnentechnik, Transport und Lagerung gehören zu ihren Aufgaben, sie erfüllt diese Rolle zu über 90 Prozent für die Institutionen der Bundestheater.

Insgesamt ist die Art for Art in die Bereiche Kostümwerkstätten, Dekorationswerkstät­ten, Gebäudetechnik sowie Kartenvertrieb aufgeteilt. Es wird dort wirklich großartiges Kunsthandwerk gepflegt und gelebt, dennoch hat der Rechnungshof in seiner ersten Prüfung, wohlgemerkt, bei der Art for Art grobe Problemfelder und Mängel herausgefil­tert. Meine Kollegin hat schon einige angesprochen.

Der Verkauf der Immobilie wurde schon erwähnt – traurig genug, dass das gemacht wurde, aber auch die Vorgangsweise, wie das gemacht wurde, ist massiv zu beanstan­den und zu hinterfragen.

Im operativen Unternehmensbereich waren vor allem auch die Personalkosten ein gro­ßes Thema. Die teilweise sehr hohen Individualzulagen, Honorarzahlungen sowie Be­lohnungen haben sich dann auch auf eine wettbewerbsfähige Preisgestaltung der Art for Art ausgewirkt.

Um vielleicht noch das Beispiel zu vertiefen, das meine Kollegin Griss schon genannt hat: Dieser Dekorationswerkstättenleiter hat zwischen 2012 und 2017 während seiner Arbeitszeit mindestens 3 000 Stunden Theatermalerei gemacht, obwohl das nicht zu seinen Aufgaben gehörte, und zusätzlich zu seinem monatlichen Bezug sage und schreibe 379 000 Euro in diesem Zeitraum bekommen.

Genannt wurde auch schon, dass oftmals die vereinbarten Preise nicht die Kosten der erbrachten Leistungen gedeckt haben. Speziell im Bereich Dekorationswerkstätten wa­ren bei bestimmten Aufträgen nicht einmal die anteiligen direkten Personal-, Material- und Betriebskosten gedeckt.

Man sollte also wieder überprüfen, auch wenn dann eine neue Geschäftsführung kommt, ob die Empfehlungen des Rechnungshofes umgesetzt werden. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

20.35

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Becher. – Bitte, Frau Abgeordnete.